Die Landeshauptstadt lädt jährlich im Herbst die Leistungsträger des Tourismus in München und Bayern ein, um sich über Zukunftsfragen und aktuelle strategische Herausforderungen für das Destinationsmanagement auszutauschen. Das Thema „Netzwerke und Vernetzung“ stand im Mittelpunkt des im Jahre 2019 stattfindenden Tourismustages.
Rund 350 Gäste aus Tourismus, Wirtschaft und Kultur folgten am 14.10.2019 der Einladung von München Tourismus ins Werk 7. Hier, im Werksviertel-Mitte, diskutierte ein Expertengremium über die Frage wie im Netzwerk touristischer Leistungsträger auf ein nachhaltiges Wachstum hingewirkt werden kann. Auf dem Podium trafen sich Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, Petra Hedorfer, Vorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus, Josef Glasl, Geschäftsführer von Urkern, Gesellschaft für Urbanes mbH, Klaus Illigmann, Abteilungsleiter im Referat für Stadtplanung und Bauordnung und Geraldine Knudson, Leiterin von München Tourismus. Manuela Kordel dokumentierte die Veranstaltung live per Graphic Recording (www.rocketpics.net). Die auf dem Podium diskutierten Fragen und Fakten sorgten auch im anschließenden Get-Together für lebhafte Gespräche und intensiven Austausch.
Graphic Recording Tourismustag 2019 (PDF)
Als Geschäftsführer des Werkviertel-Mitte begrüßte Werner Eckart die Tourismusprofis. Das Grußwort sprach Clemens Baumgärtner. Er betonte anhand des Beispiels Oktoberfest, wie sehr die Landeshauptstadt auf Qualität setze. Dieser Anspruch gelte auch für den Tourismus.
Im Anschluss erlebte der neueste München-Spot „The UnbelievaBowls“, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und Film München entstanden ist, seine Premiere. Er zeigt, dass für das Dreamteam „München und Sport“ nicht nur die Locations wichtig sind, sondern vor allem die Menschen in der Stadt: hilfsbereit, offen und begeisterungsfähig. Vom Branchenmagazin W&V wurde der Spot zur „Kreation des Tages“ gekürt.
„Einfach Sport“ ist neben „Kulturherbst“ und „einfach Licht“ eines der Werbeleitthemen der kommenden Jahre, wie Geraldine Knudson in ihrem Vortrag ausführte. Darüber hinaus referierte sie über die aktuelle touristische Entwicklung der Destination München. Dabei sprach sie auch die Kongress- und MICE-Destination an und rief die Vertriebsthemen von München Tourismus in Erinnerung. Dabei richtete sie den Appell die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tourismustags, sich auch weiter aktiv an der Produktentwicklung zu beteiligen. Auch sie betonte, dass München im Tourismus auf Qualität setzte. Die Gäste sollen sich in der Stadt wohlfühlen, wobei die Belange der Einheimischen immer mitbedacht werden müssen.
einfach vernetzt - Präsentation Tourismustag 2019 (PDF)
Auf dem Podium war man sich einig, dass kein Weg an einer Wachstumsstrategie vorbei führe, die soziale und ökologische Aspekte mit berücksichtige. Petra Hedorfer hob hervor, dass der Mensch ein Recht auf individuelle Mobilität habe. Doch müsse der Tourismus sich in Einklang mit Umwelt und Natur entwickeln. Durch das Bevölkerungswachstum in München und die prognostizierten Besucherströme kommt die Infrastruktur der Stadt unter großen Druck. Diesen sah Stadtplaner Klaus Illigmann nicht nur negativ: „Unter großem Druck entwickeln sich Diamanten“. Er sehe jetzt große Chancen, München zukunftssicher zu machen.
Um die Zukunft München als Wirtschaftsstandort zu sichern, fördert die Stadt neue Industrien und Start-Ups. Clemens Baumgärtner erinnerte nochmals daran, dass nur qualitatives Wachstum nachhaltig sei. Dabei sei die Digitalisierung ein bedeutendes Instrument. Bei allen Vorteilen, die die Digitalisierung bietet z.B bei der Besucherlenkung in der Stadt, oder bei der Bürgerbeteiligung, stehe jedoch stets der Mensch und die persönliche Begegnung im Mittelpunkt, betonten Josef Glasl sowie Florian Reif vom Werksviertel-Mitte. Kommunikation sei das Zauberwort. Man redet mit den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt oder des Stadtquartiers, um etwas über ihre Bedürfnisse zu erfahren und sie an Planungsprozessen zu beteiligen. Man sorgt dafür, dass die Gäste im Werksviertel-Mitte Bescheid wissen über das werteorientierte Handeln der Gastgeber.
„Man kommuniziert untereinander, um voreinander zu lernen und alte Fehler zu vermeiden. Das setzt Energien für Neues frei“, so Stadtentwickler Klaus Illigmann. Denn, auch hier zeigten sich die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer einer Meinung, „Wir schaffen München“. Dazu gehöre auch sich aktiv zu vernetzen und unter anderem digitale Projekte selbst zu initiieren, damit die Stadt nicht „googlesiert“ werde. Josef Glasl sah es so: „Wir müssen die Dinge auf den Weg bringen, wer sonst“. Für die dafür notwendige Fehlerkultur plädierte Klaus Illigmann.
Zum Abschluss des Podiumgesprächs sprach sich Petra Hedorfer nachdrücklich dafür aus, die Werte der Zivilgesellschaft wie Toleranz und Weltoffenheit zu verteidigen ohne die nachhaltiger Tourismus nicht möglich sei. Für München bedeute dies laut Clemens Baumgärtner, das Herz nicht zu verlieren. Dann bleibe die Stadt attraktiv für Touristen. Baumgärtner betonte nochmals die Bedeutung von Kommunikation auf allen Ebenen: „Beim Reden kommen d‘ Leut zam.“