München ist bekannt für seine reiche Geschichte, Kultur und Kunstszene, die von Einheimischen und Touristen gleichermaßen geschätzt wird. Ab Herbst 2023 können Besucher der Stadt eine Vielzahl an neuen und einzigartigen Kulturhighlights besuchen, die ein breites Spektrum an Themen und Epochen abdecken. Vom bereits geöffneten und neu gestalteten Bier- und Oktoberfestmuseum über Theaterfotografie bis hin zu Galeriewochenenden mit zeitgenössischer Kunst oder venezianischer Malerei in der Alten Pinakothek – hier werden interessierten Besucher:innen unterschiedlichste Perspektiven auf die Welt und die menschliche Erfahrung geboten.
Vom 27. Oktober 2023 bis 4. Februar 2024 widmet sich die Ausstellung in der Alten Pinakothek den bahnbrechenden Neuerungen der venezianischen Malerei der Renaissance und vereint 15 Meisterwerke der Münchner Sammlung mit rund 70 internationalen Leihgaben. Der Fokus liegt dabei auf Porträts und Landschaften. Mit einer nie dagewesenen Intensität ergründeten die führenden Meister um 1500, wie Giovanni Bellini, Giorgione, Palma Vecchio, Lorenzo Lotto, Tizian und Tintoretto, das Wesen von Mensch und Natur – und auch deren Beziehung zueinander.
Er verblüffte Zeitgenossen, verschob die Grenzen des Darstellbaren und ist heute als revolutionärer Innovator und Vorreiter der Moderne und Abstraktion bekannt: Joseph Mallord William Turner. Im Lenbachhaus werden vom 28. Oktober 2023 bis zum 10. März 2024 in Kooperation mit Tate, London, einem Netzwerk von vier Kunstgalerien im Vereinigten Königreich, rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus all seinen Schaffensphasen zu sehen sein.
Früh lösten sich seine Werke beispielsweise so deutlich von der anschaulichen Natur, dass sie in ihrer Reduktion auf Farbe, Licht und Atmosphäre die abbildende Funktion des Bildes in Frage stellten, weshalb die Nachwelt seine erstaunliche Modernität feiert.
Meredith Monk ist eine Künstlerin der Sinne, die frei mit den verschiedensten Kunstformen experimentiert und mit ihrer Arbeit die Grenzen von Musik, Gesang, Theater, Tanz, Video, Perfomance und Installation kontinuierlich erweitert. Deshalb wird im Haus der Kunst ab dem 10. November bis Anfang März 2024 die bislang umfassendste Präsentation der einflussreichen New Yorker Künstlerin nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören sein.
Während Monk in der Musik- und Theaterwelt weithin bekannt ist, wird die Ausstellung im Haus der Kunst die erste in Europa sein, die dem immersiven Werk der Künstlerin gewidmet ist. Ziel dieser Ausstellung ist es, den Betrachter in das Werk eintauchen zu lassen, um eine Interaktion mit den szenischen Darstellungen zu ermöglichen.
Abisag Tüllmann und Ruth Walz haben mit ihren Fotografien seit Ende der 1970er Jahre auf ihre jeweils eigene Weise die – teilweise gleichen – bahnbrechenden Inszenierungen festgehalten, die unsere Vorstellung vom Theater bis heute prägen.
Einen Schwerpunkt der Ausstellung im Deutschen Theatermuseum bildet ab Herbst 2023 die intensive Auseinandersetzung beider miteinander befreundeter Fotografinnen mit Arbeiten des Regisseurs und Bühnenbildners Karl-Ernst Herrmann (1936–2018) und der Kostümbildnerin Moidele Bickel (1937–2016). Damit wird aus der „Doppelbelichtung“ eine „Mehrfachbelichtung“ zwischen Fotografie, Bühnen- und Kostümbild voller unerwarteter Ansichten und Einsichten in die Theater- und Operngeschichte.
Weniger Vitrinen und mehr Erlebnis für alle Sinne war das Ziel der Renovierung und nun ist es endlich wiedereröffnet, dass Bier- und Oktoberfestmuseum. Im ältesten Bürgerhaus der Stadt (aus dem Jahr 1340) erleben Besucher ab sofort moderner und besucherfreundlicher einen wichtigen Teil des Münchner Lebensgefühls kennen.
Mit Video-Installationen erfahren sie alles rund ums Bier oder tauchen ein ins Festzelt samt Wies’n-Kapelle und schunkelnder Festzeltbesucher. Am Ende wartet im Museumsstüberl eine frisch gezapfte Mass. Wer noch tiefer einsteigen möchte, bucht thematisch passende Stadtführungen wie die Bier- und Brauereiführung, die Führung durchs Hofbräuhaus oder die Oktoberfestführung während der Wiesn.
Auch im sechsten Jahr überzeugt das Kunstfestival Various Others mit seinem innovativen und spannenden Konzept, das der zeitgenössischen Kunst im Herbst 2023 wieder eine Plattform bietet. Nicht nur die gesamte Münchner Kulturlandschaft mit Museen wie der Pinakothek der Moderne, dem Museum Brandhorst, dem Haus der Kunst, dem Lenbachhaus, der Sammlung Goetz und dem Kunstraum Lothringer 13 zeigt, was sie zu bieten hat.
Zu Various Others sind auch international renommierte Galerien eingeladen, die das Münchner Angebot durch eine Reihe von Stars der weltweiten Kunstszene bereichern. Von Anfang an war der Gedanke bestimmend, lokale Akteur:innen und internationale Galerien für Ausstellungsprojekte in München zusammen zu bringen. Auftakt für das vierwöchige Kunstevent ist das Eröffnungswochenende vom 7. bis 10. September 2023.
Alljährlich und schon seit 1989 öffnen an drei Tagen im September auch die Galerien der Stadt ihre Türen, um zeitgenössische und moderne Kunst einem breiten Publikum nahe zu bringen. Zeitgleich mit dem Eröffnungswochenende des Various Others Festivals, wird die Kunstsaison nach der Sommerpause eingeläutet.
Inzwischen ist die Open Art national und international in der Galerieszene und Kunstwelt zu einem Begriff geworden, denn neben den laufenden Ausstellungen finden vom 8. bis 10. September dieses Jahr in den über 40 teilnehmenden Galerien und mehr als 20 Institutionen vielfältige Veranstaltungen wie Vernissagen, geführte Rundgänge, Künstlertalks, Lesungen und Konzerte während längerer Öffnungszeiten statt.
„Dreiklang“, „Zauberwürfel“ oder „Festival von früh bis spät“ – außergewöhnlich wird es auf jeden Fall, das neue Bergson Kunstkraftwerk im Münchner Westen. In einem denkmalgeschützten, ehemaligen Heizwerk entsteht die flächenmäßig größte Galerie Deutschlands für zeitgenössische Kunst mit einem umfangreichen Kunst- und Kulturangebot und vielseitiger Gastronomie.
Nach dem Soft-Opening im Januar nächsten Jahres wird ab Juni die komplette Anlage samt vielfältiger Eventflächen, Live-Club und hochmodernem Konzertsaal bespielt.
Anfang 2024 dürfen die Berge in München symbolisch in ihr neues Zuhause, das komplett sanierte Alpine Museum auf der Praterinsel, einziehen. Besucher können in die Alpenwelt eintauchen und Geschichte, Kultur und aktuelle Themen des Alpinismus kennenlernen.
Ausgestellt werden künstlerische Arbeiten und Objekte zu allen Facetten des Bergsteigens, wie beispielsweise der Geschichte der alpinen Erschließungen, unterschiedlichste Bergsportarten, Naturschutz, Geologie oder Zoologie. In wechselnden Sonderausstellungen werden relevante Themen des Alpinismus wie der Klimawandel behandelt. Der idyllische Museumsgarten direkt an der Isar eignet sich im Anschluss hervorragend für einen Spaziergang im Grünen.
Das lange Warten hat bald ein Ende, denn im ersten Quartal 2024 wird die seit August 2016 aufgrund einer umfangreichen Generalsanierung vorübergehend geschlossene Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung in neuer Umgebung wieder zu bestaunen sein. Bereits 1885 gegründet, verfügt sie heute über fünf Abteilungen: Vorgeschichte, Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit, die Mittelmeersammlung und Numismatik.
Von 12. bis 14. September 2023 findet im Rahmen des Flower Power Festivals die Live-Malaktion Kunstprojekt Hortusurbis vor dem neuen Haus mit dem bekannten Münchner Künstler Martin Blumöhr statt. Entstehen soll ein überdimensionales Kunstprojekt, bei dem auch die künftigen Ausstellungsobjekte Betrachter:innen auf eine Reise zurück in die Vergangenheit der menschlichen Existenz mitnehmen – städtischer Wildwuchs der besonderen Art.
