Die Olympischen Sommerspiele von 1972 haben einen entscheidenden Anteil daran, dass München heute in aller Welt als moderne und liebenswerte Kultur- und Sportmetropole bekannt ist. Hier finden Sie die wichtigsten Sport- und Kulturveranstaltungen zum Jubiläum und tolle Videos von damals und heute!
Das ganze Jahr über wird es in den Museen und Institutionen in der ganzen Stadt Ausstellungen und Veranstaltungen zu den Themen Design, Kunst, Kultur, Architektur und Sport mit Bezug auf die Olympischen Sommerspiele 1972 geben. Geplant ist auch ein hochkarätiges kulturelles Rahmenprogramm in den Theatern und Konzerthallen der Stadt.
Die Opfer des terroristischen Anschlags auf die israelische Mannschaft vom 5. September 1972 bleiben unvergessen. Unter Federführung des Jüdischen Museums und in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum und dem Israelischen Konsulat wird in jedem Monat des Jahres mit diversen Aktionen eines der zwölf Opfer des Attentats gedacht werden.
Das gesamte Programm zum 50. Jubiläum der Olympischen Spiele in München 1972 finden Sie auf:
Mit einer ganzen Reihe international bekannter Headliner wartet das Super Bloom Festival im Spätsommer auf. Auf der Bühne im Olympiapark zu erleben sind Superstars wie Calvin Harris, David Guetta, AnnenMayKantereit, Macklemore, Kraftklub, Rita Ora aber auch Lokalmatadoren wie Labrassbanda. Rund um die Bandauftritte gibt es an zahlreichen Stationen rund um den Olympiasee Kunst-Installationen, Talks, Tanzperformances und vieles mehr.
Die Stadt München bietet im Jubiläumsjahr ein umfangreiches Führungsprogramm mit ihren offiziellen Guides. Eine besondere Tour führt mit einem Rikscha-Guide durch den Olympiapark. Die vielen architektonischen und gestalterischen Highlights auf der Strecke eignen sich ideal für eine gemütliche Erkundung allein oder zu zweit. Sachkundig und spannend erzählt der Guide unterwegs die Geschichte und viele Anekdoten über die Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Spiele, zur Entstehung des Parks und seiner Sportstätten, der besonderen Atmosphäre während der Spiele sowie der nacholympischen Nutzung.
Die Viertelliebe-Führung „Olympisches Dorf“ führt dahin, wo während der Olympischen Spiele die Sportler*innen untergebracht waren. Seither leben hier viele Studierende aus aller Welt. Hinter den bunten Appartements des „Olydorfs“ ragen wie Berggipfel die Wohnungen des ehemaligen Männerdorfs und des Pressezentrums auf.
Es sollte eine Oase der Ruhe sein, aber auch ein Ort des lebendigen Miteinanders zwischen den Nationen. Bilder des Olympischen Dorfs gingen beim Terrorattentat vom 5. September 1972 um die Welt. Auf dem geführten Spaziergang erfährt man mehr über das Leben und die Atmosphäre während der Spiele, aber auch über das kreative Miteinander und die Identifikation der Menschen, die nun hier leben, mit diesem besonderen Ort.
Auf eigene Faust unternehmen lässt sich eine Fahrradtour von ca. 38 km Länge zu bekannten und weniger bekannten Austragungsorten der Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Die Tour führt vom Reitstadion in Riem über den Englischen Garten zum Olympiapark, danach ins Dantestadion, zum Schloss Nymphenburg und zur Regattastrecke nach Oberschleißheim. Die typische Münchner Gemütlichkeit kommt dabei nicht zu kurz, da ein Halt im Biergarten am Chinesischen Turm eingeplant ist. Die Beschreibung der Radtour gibt es hier.
Eine trendige Stadtwanderung ist zu jeder Jahreszeit möglich und bietet eine Fülle von Natur- und Kulturerlebnissen. Der Weg führt von der BMW Welt im Norden der Stadt zum Olympischen Dorf und weiter durch den Olympiapark bis zum Hinterbrühler See im tiefen Süden. Mit der Touren-App komoot kann man sich bequem auf dieser Wanderung begleiten lassen. Eine Beschreibung der Stadtwanderung finden Sie hier.
Das gesamte Programm zum 50. Jubiläum der Olympischen Spiele in München 1972 finden Sie auf:
Am 28. Oktober 1965 bat Willi Daume, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, den damaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel um ein Gespräch unter vier Augen im Münchner Rathaus. Der Funktionär hielt eine echte Überraschung bereit. Der gute Teil der Nachricht: München habe eine reelle Chance, Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972 zu werden. Der schlechte Teil: Ein tragfähiges Konzept müsse bereits bis Jahresende eingereicht werden.
Nach drei Tagen Bedenkzeit willigte Vogel in den Vorschlag ein. Zwei Monate später stand die Bewerbung. Und bereits ein halbes Jahr später, am 24. April 1966 geschah, was keiner für möglich gehalten hätte: „The games are awarded to Munich" lautete die Entscheidung des IOC (Internationales Olympisches Komitee) in Rom, wo sich München gegen die Mitbewerber Detroit, Madrid und Montreal durchsetzte. In Rekordzeit wurde anschließend aus der Trümmerhalde auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Oberwiesenfeld der Olympiapark mit seinen Sportstätten modelliert und die gesamte Stadt verkehrstechnisch auf Vordermann gebracht.
Am 26. August 1972 eröffnete der damalige Bundespräsident Heinemann die Spiele, von denen man sich vor allem zwei Dinge erhoffte: Zum einen sollten sie die Stadtentwicklung voranbringen. Dieser Wunsch hatte sich zum damaligen Zeitpunkt bereits erfüllt. Der Zuschlag setzte eine Stadtentwicklung in Gang, wie es sie in München seit König Ludwig I. nicht mehr gegeben hatte.
Zum anderen sollten es heitere Spiele in einem toleranten Land werden. 27 Jahre nach dem Ende der Nazidiktatur wollte man das Bild eines zu Demokratie und Friedensliebe zurückgekehrten Deutschlands vermitteln. Von der transparenten Zeltdachkonstruktion des Architekten Frei Otto über das visuelle Erscheinungsbild von Otl Aicher bis hin zu unbewaffneten Polizeistreifen, die Dackel anstelle von Schäferhunden mit sich führten: Alles sollte von diesem Wandel zeugen. Im ganzen Olympiapark stand kein einziges Verbotsschild.
Die Stimmung der ersten Woche war wunderbar friedlich und heiter. Das Münchner Publikum wurde vom IOC nachträglich mit der höchsten olympischen Auszeichnung, dem Cup Olympique als fairstes Publikum der Welt geehrt. München genoss seine neue Rolle, Gastgeber für die ganze Welt zu sein. So hätte es bis zum Ende der Veranstaltung weitergehen sollen. Mit dem Terroranschlag auf die israelische Mannschaft am 5. September aber fanden die heiteren Spiele ein jähes Ende. Das Gedenken an die Opfer hat mit dem „Erinnerungsort Olympia-Attentat München 1972“ auch bekannt als „Gedenkort Einschnitt“ seit 2017 seinen festen Platz im Ensemble des Olympiaparks.
Der heutige Olympiapark, oder „Olypark“, wie er liebevoll genannt wird, ist allen, die in und um München leben, ans Herz gewachsen. Es ist kaum zu glauben, dass der Park bereits seinen 50. Geburtstag feiert, so modern wirkt die luftig-leichte Zeltdach-Architektur seiner Sportstätten noch heute.
Der Olympiapark München ist weltweit ein Musterbeispiel für die gelungene Nachnutzung einer olympischen Spielstätte. Dass das Olympiagelände bis heute so voll Leben ist, spricht für eine nachhaltige Planung und Nutzung, 50 Jahre bevor das Wort Nachhaltigkeit populär wurde. Es ist an der Zeit, das gebührend zu feiern.