Eingebettet zwischen dunkelgrün bewaldeten Anhöhen liegt der Tegernsee. Sein Ufer ist von Schilf und alten Eichen gesäumt. Dahinter wiegen sich die Masten der Segelboote im Wind. Vor dem Bräustüberl in Tegernsee hat das Glück eine Farbe: Gelb. Gelb wie die Fassade des Klosters, das frische Bier und die Abendsonne, in der Gäste einen erlebnisreichen Tag ausklingen lassen.
Der Tegernsee ist eine Naturschönheit, dessen Entstehung auf die letzte Eiszeit zurückgeht. Mit der Gründung der Benediktinerabtei Tegernsee im 8. Jahrhundert kam Leben in die Region. Rund um den See liegen heute die schmucken Gemeinden Gmund, Bad Wiessee, Kreuth, Rottach-Egern und Tegernsee. Malerisch sind die vielen rosenberankten Häuser und Blumenrabatten und die Bootshäuser an der Mangfall, die dem See bei Gmund entspringt.
Mit einem Lieblingsmenschen teilen möchte man den Blick vom Bootsteg im Strandbad Kaltenbrunn auf das Panorama der Tegernseer Berge mit Wallberg. Hirschberg, Riederstein und Schloss Ringberg. Hier im Tegernseer Tal spielt auch die Geschichte vom Brandner Kaspar, der den Tod übers Ohr haut, weil er nicht von seinem schönen Leben lassen will. Kein Wunder bei der Gegend.
Im nur 50 Kilometer von München entfernten Paradies der bayerischen Voralpen haben sich zahlreiche Prominente niedergelassen. Von 1929 bis zu seinem Tod im Jahr 1958 bewohnte der norwegische Maler, Grafiker und Karikaturist Olaf Gulbransson den Schererhof am Südhang der Neureuth. Dem Künstler ist ein Museum in Tegernsee gewidmet. Neben der Gulbransson-Dauerausstellung gibt es dort auch regelmäßig Sonderausstellungen.
Lohnend ist auch eine Führung mit anschließender Einkehr in der Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth oder durch die Büttenpapierfabrik in Gmund. Letztere ist seit über 190 Jahren hier ansässig und hat jüngst eine eigene Papierkollektion für das Bauhaus in Dessau entwickelt.
Von München aus erreicht man den Tegernsee mit dem Zug oder mit dem Auto in einer knappen Stunde. Bahnhöfe gibt es in Gmund oder in Tegernsee. Zu den Orten rund um den See gelangt man mit dem Ringlinien-Bus. Er fährt im Halbstundentakt. Wer gerne wandert und spazieren geht und nicht gerade auf der Suche nach alpinen Grenzerfahrungen ist, findet am Tegernsee jede Menge schöner Wege. Sehr beliebt sind der Tegernseer Höhenweg von Gmund nach Tegernsee, der Aufstieg zur Berggaststätte auf der Neureuth oder zur Aueralm zu Füßen des Fockenstein.
Auf den 1722 Meter hohen Wallberg mit seiner 360°-Aussicht auf die bayerischen Voralpen gelangt man auch mit der Bergbahn. Die Gemeinde Kreuth darf sich seit 2018 „Bergsteigerdorf“ nennen. Eine Auszeichnung für besonders nachhaltigen Bergtourismus, die der Deutsche Alpenverein nur an drei weitere Orte in den Bayerischen Alpen verliehen hat. Ein echtes Sommervergnügen ist die Wanderung durch die Wolfsschlucht mit ihren zahlreichen Gumpen, die hinter Kreuth beginnt.
Wer beim Wandern auf die Expertise von Einheimischen setzt, ist gut aufgehoben bei den zertifizierten Tegernseer Heimatführern. Ein besonderes Highlight neben den geführten Alm- und Hüttenwanderungen ist die Wanderung „Nacht und Sterne“. Bei dieser etwa einstündigen Wanderung zur Stadtgeschichte gewähren Astronomen mit ihren Teleskopen immer wieder den Blick auf den nächtlichen Himmel über dem Tegernsee. Weitere attraktive Angebote der Guides sind das Waldbaden, Geocoaching und eine Führung auf den Spuren der Steinadler.
Bad Wiessee ist nicht nur bekannt für sein Spielcasino, sondern, wie schon der Name verrät, auch ein ausgewiesener Kurort. 1910 wurden hier Heilquellen entdeckt. Sie tragen die Namen Adrianus und Königin Wilhemina und sind die stärksten Jod-Schwefelquellen Deutschlands. Im Juni 2020 hat das neue Jod-Schwefelheilbad in Bad Wiessee eröffnet. Der Entwurf für das Badhaus stammt aus der Hand des vielfach ausgezeichneten italienischen Architekten Matteo Thun.
Wellness für den Körper in einer einmaligen Umgebung bietet auch die frisch renovierte Seesauna in Tegernsee. Wer nicht schwitzen mag, auch nicht auf einem Saunaschiff, begibt sich an Deck eines Ausflugsschiffs der Bayerischen Seenschifffahrt. Rund um den Tegernsee gibt es zahlreiche Anlegestellen. Eine davon just an der Uferpromenade beim Bräustüberl in Tegernsee, da, wo Gott Platz nähme, lebte er denn tatsächlich in Bayern.
Weitere Informationen: www.tegernsee.com