Eine Person liegt unter einem Sonnenschirm auf einer Sandbank in der Isar in München.

Viertelliebe: Bogenhausen

Geheime Isar – Badestellen in Bogenhausen

Während die Isar im Sommer rund um die Reichenbachbrücke meist ziemlich gut besucht ist, findet man im nahen Bogenhausen viele tolle Stellen, die man (fast) für sich allein hat. Eine Tour von Süd nach Nord zu den besten Plätzen.

Sommer in München ist kaum vorstellbar ohne die Isar. Picknickdecken, Jugendliche, die um ihre Bluetoothboxen sitzen, ein bisschen weiter junge Männer in Hemden beim Feierabendbier. Zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke reiht sich dann eine Decke an die andere. Hier ist man mittendrin, hier fühlt sich München nach Party und Ausgelassenheit an. Was angesichts des Trubels fast unglaublich scheint: Die ruhige, einsame Flussidylle ist nur einen kurzen Spaziergang weit entfernt. Geht man nach Bogenhausen, findet man immer wieder Flecken, an denen nur das Rauschen der Isar zu hören ist, wo man sich ungestört unterhalten oder im Wasser planschen kann. Wir machen eine Tour zu den besten Spots – von Süd nach Nord.

 

Schwindinsel – versteckter Innenstadtspot

Der erste Ort ist genau genommen noch nicht ganz in Bogenhausen. Ein bisschen versteckt, verströmt er aber die gleiche Ruhe und darf deshalb auf dieser Liste nicht fehlen. Den Eingang findet man nur, wenn man weiß, wo. Ungefähr in der Mitte der Maximiliansbrücke führt auf der flussabwärts gelegenen Seite ein Weg auf die Schwindinsel. Eben noch auf der befahrenen Brücke, ist es hier auf einmal ganz friedlich. Links und rechts des Weges stehen hohe Bäume, es ist schattig, ruhig.

Auf der Insel hat man drei Möglichkeiten, zur Isar zu kommen. Entweder man geht links vom Weg ab, ein schmaler Pfad führt ziemlich steil den Hügel runter. Unten fließt die Isar in Terrassen an der Insel vorbei, eine Stelle, die man auch von der Brücke schon sehen kann. Ein paar Jugendliche stehen auf einer der breiten Stufen und versuchen, Steine springen zu lassen. Am gemauerten Ufer liegt jemand auf einem Handtuch. Geht man dagegen vom Eingang nach rechts, führen Steinstufen hinunter zur Isar. Auch hier fließt sie in Kaskaden, ein bisschen schneller, das Wasser ist tiefer. Zwei Menschen sitzen auf der Mauer der Fischtreppe.

Geht man nach Bogenhausen, findet man immer wieder Flecken, an denen nur das Rauschen der Isar zu hören ist, wo man sich ungestört unterhalten oder im Wasser planschen kann.

Die beliebteste und versteckteste ist Option Nummer drei: Wenn man geradeaus dem Weg folgt, führt am Ende eine Treppe nach unten. Dort gelangt man zur Spitze der kleinen Insel. Ein paar Grüppchen sitzen auf Decken, ein Hund knabbert an seinem Spielzeug, junge Männer werfen sich Kronkorken zu. Man kann direkt am Wasser sitzen, das beruhigend vorbeirauscht. Wer nah an der Innenstadt bleiben möchte und einen ruhigen Isarort sucht, ist auf der Schwindinsel genau richtig.

 

Kiesbank Maximiliansanlagen – Abenteuer und Abendsonne

Der nächste Ort fühlt sich eindeutig abenteuerlich an – zumindest der Weg dorthin. Von der Maximiliansbrücke laufen wir auf der Ostseite der Isar flussabwärts. Oder wir benutzen als Zugang in die Bogenhausener Isargefilde einen der speziellsten Wege der Münchner Flussränder: den Mauersteg, der nördlich der Muffathalle beginnt und die offene Isar vom Auer Mühlbach trennt. Hier flaniert es sich überaus romantisch, bis der Steg einen am Ende wieder auf festen Boden führt.

Nun sind wir wirklich in Bogenhausen. Wir befinden uns in den Maximiliansanlagen – einem Park, der wenig besucht ist und ebenfalls dazu einlädt, die Picknickdecke auszubreiten. Wenn man zur Isar hinunterschaut, sieht man irgendwann eine Kiesbank und fragt sich: Wie sind die Menschen dort hinuntergekommen? Wer gut aufpasst, entdeckt relativ am Anfang der Kiesbank eine Leiter aus rostbraunem Metall. Man guckt links und rechts, ist das wirklich richtig? Und schwingt dann ein Bein übers Geländer und steigt die Leiter runter, vier, fünf Meter bis zur Kiesbank.

Wenn man zur Isar hinunterschaut, sieht man irgendwann eine Kiesbank und fragt sich: Wie sind die Menschen dort hinuntergekommen?

Wegen des abenteuerlichen Zustiegs sieht man hier keine Bierkästen oder große Bluetoothboxen. Eine Gruppe von Teenagern trägt Getränke im Baumwollbeutel die Leiter hinunter. Die letzten fünf Flaschen wirft ein Junge dem anderen zu, nacheinander, er fängt sie alle auf. Die anderen Menschen sind hauptsächlich zu zweit da oder allein. Viele liegen in Badekleidung auf ihren Handtüchern. Die Isar ist flach, man kann reinlaufen und die Füße abkühlen. Weil der Platz auf der Ostseite liegt, scheint hier abends die Sonne hin.

Kiesbank Westseite – für ungestörte Momente

Weiter geht's isarabwärts zum dritten Ort. An der Luitpoldbrücke wechseln wir auf die Westseite der Isar. Vom Fußweg kann man rechts abbiegen und kommt auf einen kleineren Weg, näher an der Isar, aber immer noch ein paar Meter über dem Fluss. Auch hier taucht bald eine Kiesbank auf. Und wieder stellt sich die gleiche Frage: Wie runterkommen?

Diesmal gibt es keine Leiter, sondern eine Steintreppe am Anfang der Kiesbank. Auch hier muss man erst übers Geländer steigen – und für den Abstieg schwindelfrei sein. Die Steinstufen sind halb von Efeu überwuchert, sodass nur die halbe Treppenbreite zum Gehen bleibt. Geländer gibt es keines. Doch es lohnt sich. Abends hat man hier Schatten, was besonders an heißen Tagen angenehm ist. Gerade sitzt nur eine Gruppe auf der Kiesbank, hier kann man also ganz ungestört Zeit an der Isar verbringen. Wer am Morgen unterwegs ist, kann hier natürlich auch die Sonne genießen.

 

Max-Joseph-Brücke – für Entspannte

Wieder überqueren wir die Isar – diesmal auf der Max-Joseph-Brücke. Für den vierten Spot sind keine Kletterkünste gefragt. Wer die Brücke überquert hat, sieht auf der rechten Seite eine Kiesbank. Man erreicht sie ganz einfach über ein paar Pfade vom Weg aus.

Hier scheint abends wieder die Sonne. Die Kiesbank ist lang, viele Grüppchen sitzen auf ihren Decken, doch es ist deutlich leerer als an der Innenstadt-Isar. Ein paar kühlen sich im Wasser ab, eine Frau planscht mit ihrem Hund, manche sonnen sich auf ihren Handtüchern. Hier sieht man auch Kinder spielen, der Ort eignet sich gut für Familien und für alle, die ohne Kletterpartie entspannt an der Isar sitzen wollen.

Die Kiesbank ist lang, viele Grüppchen sitzen auf ihren Decken, doch es ist deutlich leerer als an der Innenstadt-Isar.

Wer weniger auf Kiesbänke als auf verwunschene Hochuferpfade und andere Überraschungen aus ist, legt die Strecke zwischen Luitpoldbrücke und Max-Joseph-Brücke auf der Ostseite zurück. Hier führen steile Weglein das ungewohnt steile Hochufer hinauf und hinab. Es tropft aus dem Konglomerat, beinahe wie in einem Gewächshaus. Mit dem Achtersee findet sich hier im Nordteil der Maximiliansanlagen ein merkwürdiger Teich, der still der rauschenden Geschwindigkeit der Isar trotzt.

 

Isarinsel Oberföhring – der Flaucher Bogenhausens

Der fünfte Spot liegt noch mal ein gutes Stück die Isar abwärts in Oberföhring, was nicht mehr zum Stadtteil, aber zum Stadtbezirk Bogenhausen gehört. Auf die Insel gelangt man entweder von der Westseite der Isar übers Isarwehr. Oder man kommt von der Ostseite und läuft durch die Wohngegend Oberföhring und über eine der Brücken, die von dort auf die Insel führen.

Auf den Kiesbänken zwischen Isarwehr und Insel sitzen einige Menschen in der Sonne. Solange man sich weit genug vom Isarwehr fernhält, kann man hier auch ins Wasser gehen. Wer grillen möchte, geht noch ein Stück weiter flussabwärts zur „Grillzone Isar Nord 5“. Auf dem Weg dorthin führen immer wieder kleine Pfade vom Fußweg ab. Hier kann man sich sein privates Plätzchen direkt an der Isar suchen.

Die Grillzone ist eine größere Fläche ohne Gras. Es gibt ein paar große Steine, auf denen man sitzen oder Grillzeug auslegen kann. Auch hier kann man gut ins Wasser gehen, ein paar Kinder planschen und lachen. Dieser Ort eignet sich als entspanntere Alternative zum Flaucher. Wer noch ein Stück weiter läuft, kommt zum Nacktbadebereich auf der Isarinsel. Zwischen der St.-Emmeram- und der Herzog-Heinrich-Brücke ist das Nacktbaden offiziell erlaubt. Und weil es hier nicht so voll ist, traut man sich vielleicht auch als Neu-Nackerter.

 

 

Text: Nansen & Piccard; Fotos: Frank Stolle

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