8,8 Millarden Umsatz, 325.000 Touris jeden Tag in der Stadt, nur 9% Grantler... Klingt gut, oder? Was sich hinter diesen – zugegebenermaßen stark verkürzten – Aussagen versteckt erfahren Sie hier.
Nach den Erkenntnissen des Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) generierte die Landeshauptstadt München im Jahr 2024 insgesamt 118 Millionen touristisch motivierte Aufenthaltstage.
Damit halten sich rechnerisch jeden Tag fast 325.000 Touristinnen und Touristen in München auf.
Quelle: dwif – Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Landeshauptstadt München 2024
Dank der Marktforschung können jeder Art von Gast individuelle Tagesausgaben zugeordnet werden. So sind es bei einem Tagestouristen 42,90 Euro, bei Campinggästen 56,20 Euro pro Tag, bei Gästen in Privatquartieren (AirBnB,…) 114,20 Euro, bei Gästen in der Hotellerie 228,40 Euro und bei Gästen, die bei Freunden, Verwandten oder Bekannten unterkommen, rund 42,90 Euro.
Diese Ausgaben werden mit der Anzahl der jeweiligen Aufenthaltstage multipliziert und ergeben so den Bruttoumsatz je Marktsegment.
Auf diese Weise lässt sich der gesamte touristisch bedingte Bruttogesamtumsatz für München im Jahr 2024 mit knapp 8,8 Milliarden Euro beziffern. Allein diese Zahl belegt, dass der Tourismus für München ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
Vom Tourismus profitieren in München viele Branchen: Mit fast 50 Prozent hat das Gastgewerbe (Gastronomie und Unterkünfte) den größten Anteil am Bruttoumsatz. Münchens auswärtige Gäste geben jährlich etwa 4,2 Milliarden Euro dort aus. Auf den Einzelhandel entfallen weitere 2,8 Milliarden Euro (31,5 Prozent). Mit rund 1,8 Milliarden Euro (21 Prozent) profitiert schließlich auch der Dienstleistungssektor. Darüber hinaus profitieren viele weitere Branchen indirekt als Zulieferer und Dienstleister.
Über die unmittelbaren Effekte und die monetären Wirkungen hinaus stärkt ein lebendiger Tourismussektor natürlich auch weltweit das Image Münchens, steigert die Lebensqualität und positioniert die Landeshauptstadt als attraktiven Standort für Unternehmen und Fachkräfte.
Quelle: dwif – Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Landeshauptstadt München 2024
Die Landeshauptstadt München profitiert vom Tourismus auch direkt durch Steuereinnahmen im dreistelligen Millionenbereich.
Das Deutsche wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) hat für die Ermittlung touristisch bedingter Steuereinnahmen sämtliche relevanten Steuerarten (Grundsteuer, Gewerbesteuer, Gewerbesteuerumlage, Anteil Einkommensteuer, Anteil Umsatzsteuer, Zweitwohnungssteuer) des Haushaltsjahres 2024 herangezogen und den jeweiligen touristischen Anteil herausgerechnet.
Das Ergebnis: Jährlich landen etwa 153 Millionen Euro als Steuereinnahmen im Stadtsäckel der Landeshauptstadt München, die durch den Tourismus entstehen.
Quelle: dwif – Wirtschaftsfaktor Tourismus für München 2024 – Steuereinnahmen 2024
Seit 2017 erhebt München Tourismus, Veranstaltungen, Hospitality regelmäßig die Einstellung der Münchner Bevölkerung zum Tourismus, um auf eine objektive Datenbasis zugreifen zu können.
Die generelle Wertschätzung zum Tourismus wird durch folgende Fragestellung erfasst: „Wie sehen Sie die Auswirkungen des Tourismus auf München?“
Der überwiegende Teil der Münchnerinnen und Münchner, nämlich 64,5 Prozent, sehen die Auswirkungen des Tourismus eher positiv oder sogar überwiegend positiv für München, ein knappes Viertel der Befragten äußern sich neutral und nur 8,8 Prozent sehen eher oder überwiegend negative Auswirkungen. Dieser Anteil von unter 10 Prozent ist über die Jahre sehr stabil.
Quelle: DITF - Lebensqualität und Tourismus in ausgewählten deutschen Städten - Einzelbericht München
München steht in einem intensiven Wettbewerb mit den großen Metropolen in Deutschland und in Europa, wenn es um die Gunst der Touristinnen und Touristen geht. Dabei sind die Mittel, die jede Stadt in die Tourismusarbeit investieren kann, sehr unterschiedlich. Auch München investiert in den Tourismus. Eine interne Umfrage unter den deutschen Großstädten hat ergeben, dass München gemessen am Mitteleinsatz je Übernachtung besonders effizient vorgeht. Keine andere Großstadt investiert weniger Budget pro Übernachtung und ist dabei so erfolgreich.
Mei, is Minga guad!