Die Hohenzollernstraße entspringt der Leopoldstraße, zusammen sind sie das „Schwabinger T“. Auf ihren zwei Kilometern residierten im Lauf der Jahrzehnte einige weltbekannte Künstler wie Wassily Kandinsky oder Joachim Ringelnatz.
Wassily Kandinsky etwa gründete in der Nr. 6a seine Malschule „Phalanx“ und Joachim Ringelnatz lebte zehn Jahre in der Nr. 31a/I mit seiner Frau, die er Muschelkalk nannte. Heute besteht die große Kunst darin, alle Schuhläden, internationalen Labels, Concept Stores, Boutiquen und Cafés der Straße an einem einzigen Tag abzugrasen.
Die ewige Liebe zwischen München und Italien hat sich auch hier ein Eckchen gesucht und teilt ihr Glück in Form von täglich frischen italienischen Gerichten. Vor allem die Lasagne steht nie lange auf der Tafel – der frühe Vogel fängt die Pasta.
Kumpel, Cowboys und Goldgräber trugen die ersten Denim-Jeans – 150 Jahre später stapeln sich sämtliche Größen, Waschungen und Styles der Mutter aller Hosen bei Alexander Bertrand bis unter die Ladendecke. Sein Vater gründete das Geschäft für Berufskleidung 1931. Die alte Registrierkasse steht noch am Tresen.
Man wird nicht einfach so einer der größten Kostümausstatter Europas – die Familie Breuer kultiviert ihren Fundus seit fast 70 Jahren und kann nun zu jedem Anlass das passende Gewand herausfischen: Frack, Smoking, Cut, Braut oder Ballkleid für feierliche Anlässe. Kostüme für Fasching, Karneval und Mottopartys. Horrorameisenmaske? Laufendes Wiener Würstchen? 160 Husarenuniformen? Alles auf Lager.
Das ist der beste Ort, um in den Tag zu starten. Mit einem köstlichen Frühstück, frisch gepressten Säften und ausgewählten Kaffeesorten lassen sich die anstehenden Aufgaben, Termine und Meetings leicht bewältigen. Zwischendurch oder mittags stärkt man sich im tagescafé mit ebenso ausgezeichneten Salaten, Suppen oder belegten Broten, bei schönem Wetter gerne an den Tischen vor dem Lokal und entspannt das geschäftige Treiben beobachtend.
Durch eine von großen goldgerahmten Spiegeln gesäumte Seitenpassage und über eine steile Treppe hinab erreicht man die Kunst Oase – früher ein Bierkeller, jetzt ein 300-qm-Sammelsurium aus Lüstern, Lampen, antiken Möbeln, Teppichen, Bildern, Porzellan … Mutige fordern den Künstler und Oasenchef Manfred Wambsganss zu einem Kicker-Match heraus.
Feinstes Konditorhandwerk aus der Manufaktur Lehmann präsentiert der Laden in Schwabing. Alleine der Blick in das Schaufenster mit den kleinen süßen Kunstwerken ist unwiderstehlich, Törtchen, Tartes, feinstes Gebäck, Torten und Pralinen, alles zum Mitnehmen oder Bestellen. Wer sofort genießen möchte, kann an einen der kleinen Tischchen Platz nehmen und bei köstlichem Kaffee oder Tee die erstandenen Leckereien probieren.
Wer die Schwabinger Einkaufsodyssee hinter sich hat, den erwartet am Ende eine monumentale Erfrischung aus Zeiten von Faschismus und Körperkult: Das 1941 erbaute neoklassizistische Nordbad trumpft mit Dampfbad, Wasserfall, Sauna unter Farblichtspielen, 34-Grad-Außenbecken und einer Schwimmhallen-Tribüne für 1.400 Menschen auf.