Ein Mann und zwei Frauen, von denen eine ein Kleinkind auf dem Schoß hat, in Sitzposition aber ohne Sitzgelegenheit in einem mit rotem Granit ausgelegten Raum.

Ausstellungen München 2023/2024

Lust auf Kunst

Die Münchner Museen laden ein zur Begegnung mit den Alten Meistern genauso wie mit den jungen Wilden. Nahezu alle Sparten und Epochen sind vertreten. Großartig, was Kunst alles kann: Sie bringt Farbe ins Leben, sie amüsiert, sie irritiert und rebelliert, sie entspannt und manchmal ist sie einfach auch nur wunderschön. Diese Ausstellungen machen richtig Lust auf einen Besuch.

 

Ausstellungsvorschau 2023/2024

 

- Kunst der Antike
- Alte Meister
- Vom 18. Jahrhundert bis zur Klassischen Moderne
- Starke Frauen, starke Kunst
- Kunst im Dialog
- Architektur, Design und Kunsthandwerk
- München – Mekka der zeitgenössischen Kunst
- Film- und Fotoausstellungen
- Ausstellungen im Jüdischen Museum
- Ausstellungen NS-Dokumentationszentrum
- Sonderausstellung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK)
- Ausstellungen im Deutschen Museum
- Ausstellungen im Münchner Umland

 

 

Kunst der Antike 

 

Zirkus bis Apostel. Terra Sigillata aus der Sammlung K. Wilhelm, Staatliche Antikensammlungen, 5. Juli 2023 bis 14. April 2024

Über Jahrhunderte war die gezeigte Terra Sigillata aus Nordafrika im ganzen Mittelmeerraum gefragt. Ihre hohe Qualität, ihre durch den harten Brand bedingte Haltbarkeit, sowie ihre variantenreichen Formenserien und Dekorationsarten machten sie zu ständigen Begleitern bei römischen Gastmählern. Teller, Tabletts, Platten, Schalen, Schälchen und die selteneren Krüge und Kannen gehörten zum Service und geben uns eine Vorstellung vom reich gedeckten Tisch der Römer. Die teils äußerst dünnwandigen Gefäße ahmten in Form und Dekor Objekte aus kostbarem Material wie Silber, Elfenbein oder Glas nach, das sich nur die Reichsten leisten konnten. Sie waren also Luxus für jedermann.

Die Ausstellung informiert über Vorläufer und Produktionsweisen der römischen Feinkeramik aus Nordafrika; ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem reichen Bilderschmuck. In ihm wird nicht zuletzt der Wandel von einer heidnischen zu einer christlich geprägten Lebenswelt deutlich.

 

Alte Meister

 

Venezia 500. Die sanfte Revolution der venezianischen Malerei, Alte Pinakothek, 27. Oktober 2023 bis 4. Februar 2024

Die Ausstellung in der Alten Pinakothek widmet sich den bahnbrechenden Neuerungen der venezianischen Malerei der Renaissance, die bis weit in die europäische Moderne nachwirkten. Sie vereint 15 Meisterwerke der Münchner Sammlung mit rund 70 internationalen Leihgaben und konzentriert sich dabei auf Porträts und Landschaften aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Hier treten die Charakteristika und Errungenschaften der in Venedig florierenden Malkunst deutlich hervor.

Die führenden Meister ergründeten das Wesen von Mensch und Natur mit einer nie dagewesenen Intensität. So erklärt sich die Anziehungskraft wie Relevanz dieser Bildnisse und Landschaftsdarstellungen. Die Gemälde werden in der Ausstellung hinsichtlich ihrer Entstehungszusammenhänge und zeitgenössischen Lesarten befragt – in thematischen Gruppen ebenso wie in Gegenüberstellungen mit Zeichnungen und Skulpturen. Zu sehen sind Werke von Giovanni Bellini über Giorgione, Palma Vecchio und Lorenzo Lotto bis hin zu Tizian und Tintoretto. 

 

Vom 18. Jahrhundert bis zur Klassischen Moderne

 

Von Goya bis Manet – Meisterwerke der Neuen Pinakothek in der Alten Pinakothek, bis 31. Dezember 2024

Unter dem Titel „Von Goya bis Manet“ sind rund 90 Gemälde und Skulpturen vom ausgehenden 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert ausgestellt. Mit dem temporären Umzug der Meisterwerke aus der Neuen Pinakothek in die Alte Pinakothek bietet sich die einmalige Gelegenheit, die berühmtesten Gemälde dieser beiden Häuser vereint unter einem Dach zu erleben.

Turner. Three Horizons, Lenbachhaus Kunstbau, 28. Oktober 2023 bis 10. März 2024

Joseph Mallord William Turner gilt bis heute als revolutionärer Innovator und Vorreiter der Moderne. Schon früh begann er, die Möglichkeiten der Landschaftsmalerei zu erkunden, sowohl im Studium berühmter Vorbilder wie in der direkten Auseinandersetzung mit der Umwelt. Er experimentierte mit den Konventionen der Gattung, integrierte Naturwissenschaften, Mythos, Geschichte und Zeitgeschehen. Zunehmend verschob er die Grenzen des Darstellbaren.  Bald lösten sich seine Werke so deutlich von der anschaulichen Natur, dass sie in ihrer Reduktion auf Farbe, Licht und Atmosphäre die abbildende Funktion des Bildes in Frage stellten. Darin verblüfften und provozierten sie die Zeitgenossen.

Dank der Kooperation mit Tate Britain, London, die seinen reichen Nachlass bewahrt, werden Turners Werdegang und seine bildnerischen Innovationen anschaulich nachvollziehbar. Gezeigt werden rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen.

 

Starke Frauen, starke Kunst

 

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956 bis 1976, Haus der Kunst, 8. September 2023  bis 10. März 2024

Judy Chicago, Lygia Clark, Faith Wilding und andere sind hier in einer Rekonstruktion historischer Environments von Künstlerinnen zu sehen. „Environment„ ist eine Kunstgattung, bei der Räume gestaltet werden: Das Haus der Kunst präsentiert elf Werke von Künstlerinnen dreier Generationen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika. Die Ausstellung steckt den künstlerischen Kanon neu ab, indem es die elementare Rolle von Frauen bei der Entwicklung von Environments aufzeigt.

Meredith Monk: Calling, Haus der Kunst, 10. November 2023 bis 3. März 2024

„Meredith Monk: Calling“ (Titelbild dieser Ausstellungsvorschau) ist die bislang umfassendste Präsentation zum Schaffen der einflussreichen US-amerikanischen Künstlerin (geb. 1942, New York City) mit Werken aus sechs Jahrzehnten. Monk, die sich frei zwischen verschiedenen Kunstdisziplinen bewegt, hat mit ihrer Arbeit die Grenzen von Musik, Theater, Tanz, Video und Installation kontinuierlich erweitert. Während Monk in der Musik- und Theaterwelt weithin bekannt ist, wird die Ausstellung im Haus der Kunst die erste Ausstellung in Europa sein, die dem immersiven Werk der Künstlerin gewidmet ist.

 

Witches in Exile. Fotografien Ann-Christine Woehrl, Installation Senam Okudzeto, Museum Fünf Kontinente, 24. November 2023 bis 5. Mai 2024

Auf einer gemeinsamen Reise durch Ghana bis Burkina Faso im Jahr 2005 setzten sich die Künstlerinnen Ann-Christine Woehrl und Senam Okudzeto mit der zeitgenössischen Hexenverfolgung auseinander. Im Mittelpunkt der Sonderausstellung im Museum Fünf Kontinente stehen Frauen, die der Hexerei bezichtigt wurden. Neid und Missgunst sowie der Vorwurf, für Krankheiten, Todesfälle, Dürren und andere Katastrophen verantwortlich zu sein, haben diese Frauen zu geächteten Außenseiterinnen gemacht.

Oft in Todesgefahr, wurden sie in sogenannte „witch camps“ exiliert. Diese Dörfer, von denen es in Ghana heute acht gibt, befinden sich in sehr abgelegenen Gebieten, weit entfernt von der Hauptstadt Accra. Aus diesem Grund waren sich nur wenige Menschen zur damaligen Zeit in Ghana ihrer Existenz bewusst. Ann-Christine Woehrl zeigt diese Frauen in einer eindringlichen konzeptionellen Porträtserie in ihrer ganzen Würde und Verletzlichkeit – und mit all ihrem Stolz.

Den allgemeineren Kontext der Hexendörfer und der Porträts illustriert Senam Okudzeto in einer Multimedia-Installation – bestehend aus Fotografien aus dem erweiterten Archiv von Ann-Christine Woehrl sowie aus ihren eigenen Fotos, Zeichnungen und Malereien, die speziell für diese Ausstellung angefertigt wurden.

 

Matri-Archi(tecture). Homeplace - A Love Letter, Pinakothek der Moderne, 9. Dezember 2023 bis 24. März 2024

Die Architektinnen von Matri-Archi(tecture) bringen eigene und fremde Erfahrungen von einem Leben in der Diaspora in die Pinakothek der Moderne. Sie stellen die Konstruktion von Zugehörigkeit fern der Heimat und die Frage nach Identität in den Vordergrund. Matri-Archi(tecture) umfasst ein Netzwerk von interdisziplinären Raumpraktikern und ist ein Verein, der sich der Entwicklung der afrikanischen räumlichen Bildung widmet. 

Die Ausstellung ist in drei Teile gegliedert: Ein raumgreifender Perlenvorhang erstreckt sich von der Kuppel bis zum Erdgeschoss der Rotunde und schafft eine transparente und gleichzeitig intime Atmosphäre. Ergänzt wird die Installation durch eine Klanglandschaft, die auf einer Reihe von Stimmen aus der Diaspora basiert und Ideen des Wohnens und von Heimat erforscht. Matri-Archi(tecture) eröffnet und erweitert "Homeplace" mit einem Imbizo (Zulu: Zusammenkunft), das die Installation während der Vernissage aktiviert.

 

Kunst im Dialog

 

WangShui. Toleranzfenster, Haus der Kunst, 8. September 2023 bis 10. März 2024

Maschinelles Lernen und Live-Installation in der ersten europäischen Einzelausstellung von WangShui: Die amerikanische Künstlerin (geb. 1986) entwickelt Videos, Skulpturen und Malereien mithilfe künstlicher neuronaler Netzwerke und schafft generative Installationen, die auf ihre Umgebung reagieren. WangShuis Werk wird im Dialog mit den Werken der gleichzeitig laufenden Ausstellung im Haus der Kunst „In anderen Räumen“ (siehe oben) ausgestellt werden.

Mythos Spanien - Ignacio Zuloaga (1870-1945), Kunsthalle München, 15. September 2023 bis 4. Februar 2024

Mit rund 90 Werken zeigt die Kunsthalle München die erste umfassende Ausstellung über den spanischen Maler Ignacio Zuloaga in Deutschland. Kaum ein Künstler hat die Vorstellung, die man sich um 1900 im Ausland von Spanien machte, so sehr geprägt wie er: Toreros und temperamentvolle Flamenco-Tänzerinnen; Bettler, Kleinwüchsige und Hexen, die das künstlerische Erbe von Diego Velázquez und Francisco de Goya aufrufen; Asketen und Büßer in weiten, unter gleißender Sonne verdorrten Landschaften; das einfache Leben der Landbevölkerung. In Zeiten zunehmender Industrialisierung und der beginnenden Orientierung Spaniens an der europäischen Moderne wollte Zuloaga mit solchen Szenen, mit denen er international Erfolge feierte, die »spanische Seele« bewahren.

Die Ausstellung präsentiert in neun thematischen Kapiteln Zuloagas künstlerischen Werdegang und verortet den Maler im kulturgeschichtlichen Kontext seiner Zeit. Dazu zählen die engen Verflechtungen mit den Literaten der sogenannten Generation von 98 und die Frage nach dem Selbst- bzw. dem Fremdbild Spaniens innerhalb Europas ebenso wie Zuloagas Verbindungen zur Pariser Avantgarde.

 

Peace Off – An ESCIF Solo Show, AMUSEUM of Contemporary Art, 15. September 2023 bis 30. Juni 2024

 Ein Ensemble lebensgroßer Soldaten-Skulpturen mit mechanisch surrenden Bewegungen tanzt zu Tschaikowsky´s „Schwanensee“ vor einer riesigen Fensterfront Ballett, daneben hängt eine großformatige Leinwand, auf der ein überdimensionales und mit Menschen überfülltes Schlauchboot in Form eines Schwans auf hoher See vor sich hin treibt – auf den zweiten Blick wird deutlich, es handelt sich um Geflüchtete, von denen einige bereits im Wasser schwimmen.

Seit 2016 realisierte der aus Valencia stammende Künstler ESCIF – der international zu den bedeutendsten Akteuren der Street-Art-Bewegung zählt – auf Einladung des Kunstvereins Positive-Propaganda mehrere großformatige Murals in der Münchner Innenstadt. Nun ist es dem Kunstverein gelungen, den spanischen Street-Art-Künstler für ein weiteres Großprojekt in München zu gewinnen, und mit ihm seine bis dahin deutschlandweit erste Einzelausstellung im AMUSEUM of Contemporary Art zu realisieren.

(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder, Münchner Stadtmuseum, bis 7. Januar 2024

Puppenstube, Jahrmarktsbude oder Panoptikum – Puppen üben eine große Anziehungskraft aus. Sie faszinieren nicht nur als figürliche Nachbildungen des Menschen, sondern auch als Verkörperung geheimer Wünsche, Ängste und Begierden. Zugleich sind sie als Spiegel der Gesellschaft und ihrer vielfältigen Rollenbilder in Geschichte und Gegenwart zu verstehen. Diese Ambivalenz spiegeln auch die Werke bildender Künstler*innen aus der Sammlung Goetz, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Puppe auseinandergesetzt haben, wider.

In dieser interdisziplinären Zusammenstellung treten sie in einen Dialog mit der Sammlung Puppentheater/Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums, die als eine der weltweit größten ihrer Art gilt, sowie mit historischen Fotografien. In einem abwechslungsreichen Parcours im Münchner Stadtmuseum sind mehr als 500 Werke von circa 50 Kunstschaffenden zu sehen, darunter Filme von Kara Walker und Nathalie Djurberg, Fotografien von Cindy Sherman und Laurie Simmons sowie Skulpturen von Andreas Slominski und Thomas Schütte.

 

Menschenbilder, Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, bis 8. Dezember 2023

Die Künstlerin Birgit Eiglsperger stellt ihre neuesten Werke im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke aus. Die zeitgenössischen Objekte treffen auf Abgüsse von Antiken und entfalten so eine vielschichtige Wirkung. Die Besucher:innen sind eingeladen, den Bildern von Individuen und zugleich dem Allgemeinen, dem Wesenhaften des Menschseins nachzuspüren. Zudem präsentieren Zeichnungen und Fotos aus dem Werkprozess der Künstlerin das spannende Feld zwischen Erschaffen und Wahrnehmen.

 

Architektur, Design und Kunsthandwerk

 

Das Fahrrad. Kultobjekt Designobjekt, Pinakothek der Moderne, bis 22. September 2024

Die Ausstellung in der Pinakothek der Moderne stellt erstmals das Thema Fahrraddesign in den Mittelpunkt. Gezeigt werden 70 Beispiele, die zu den ungewöhnlichsten und spannendsten Fahrrädern der Designgeschichte gehören.

Dass Fahrraddesign nicht nur Handwerks- und Rahmenbauerkunst, nicht nur das Werk von genialen Erfindern, Tüftlern, Besessenen und Enthusiasten ist, belegen die zahlreichen Entwürfe von Flugzeug- und Automobilingenieuren wie Paul Jaray, Hermann Klaue oder Alex Moulton sowie von Industrie-Designern, darunter Luigi Colani, Richard Sapper, Michael Conrad, Giorgetto Giugiaro, Marc Newson, Christian Zanzotti oder Ross Lovegrove.

 

Paula Scher: Type is Image, Pinakothek der Moderne, 23. Juni 2023 bis 22. September 2024

Paula Scher (geb. 1948) ist die international einflussreichste und erfolgreichste Grafikerin ihrer Generation. Ihre Entwürfe haben Generationen von Designer*innen geprägt und sind zu Ikonen des Grafikdesigns geworden. Dabei steht für die Grafikerin die Schrift, also die Typografie im Zentrum ihrer Arbeiten. Die Neue Sammlung – The Design Museum zeigt mit „Paula Scher: Type is Image“ die erste Einzelausstellung in Deutschland.

Von ihren frühen und preisgekrönten Album-Covern der 1970er Jahre, über ihre langjährige Arbeit für das New York Public Theater und Corporate-Identity-Aufträge wie jenen für Microsoft Windows 8 bis zu ihren jüngsten Arbeiten an handgemalten Landkarten wird das gesamte Spektrum ihrer Arbeit in herausragenden Entwürfen vorgestellt. Mit „Paula Scher: Type is Image“ präsentiert Die Neue Sammlung – The Design Museum das umfangreiche und vielfältige Werk dieser Grafikerin auf spielerische Weise in einer neu entwickelten raumbezogenen Inszenierung.

 

Martino Gamper: Sitzung, Haus der Kunst, 28. Juli 2023 bis 31. März 2024

Mit dem neuen, spielerischen Werk „Sitzung“ des italienischen Designers Martino Gamper wird die Mittelhalle im Haus der Kunst zu einem neuen, sich ständig weiterentwickelnden sozialen Raum. Als Artist-in-Residence wird Gamper eine Reihe neu gestalteter Stühle entwerfen, eine Weiterentwicklung seines gefeierten Langzeitprojekts „100 Chairs in 100 Days“. Während der Laufzeit werden die Stühle von Besucher*innen und den Mitarbeitenden nach Belieben umgestaltet – um sich zu versammeln, auszuruhen und zu spielen. (Das Bild zur Ausstellung ist das Titelbild des gesamten Artikels „Lust auf Kunst“)

Crazy Christmas. Weihnachtskrippe und Zeitgeist, Bayerisches Nationalmuseum, 26. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024

Weihnachtszeit ist Krippenzeit und Krippen sind Ansichtssache. Bilder des biblischen Wunders der Christgeburt haben heute fast alle vor Augen. Viele erinnern sich auch an den ersten Besuch in der berühmten Krippenausstellung im Bayerischen Nationalmuseum. Die Einrichtung der Ausstellung im Jahr 1900 war eine Sensation, weil kein anderes Museum in Deutschland über einen derartigen Bestand verfügte.

Die Hauptrolle spielt in diesem Jahr aber nicht die traditionelle Krippenkunst. Erstmals rückt der spektakuläre Bestand an famos-bunten, teils riesigen, teils winzigen Künstlerkrippen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts in den Vordergrund.
Comic trifft auf Kubismus, Pop-Art auf Surrealismus. Ungewohnte Perspektiven und unterhaltsame Gestaltung lassen das Thema Weihnachtskrippe in einem aktuellen Licht erscheinen und bieten gleichzeitig einen optischen Hochgenuss. Der Maler Rupert Stöckl, der Grafiker Walter Tafelmaier, der Konzeptkünstler Edward Kienholz und der Bildhauer Anton Hiller stehen für die 1960er- und 1970er-Jahre. Die Werke von Rudi Bannwarth, Barbara Lorenz Höfer, Peter Sauerer, Markus Wagner und Angela Tripi werfen einen Spot auf die folgenden Jahrzehnte. Ihr Spiel mit etablierten Formaten, Formen und Szenen ist ein Ausdruck künstlerischer Freiheit. Andacht und Kunstgenuss, Moderne und Tradition gehen eine spannende Symbiose ein.

 

München – Mekka der zeitgenössischen Kunst

 

Kunstlabor 2, Kunstlabor 2 des Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA), seit 26. Oktober 2021 für fünf Jahre

Knapp 10.000 Quadratmeter und sechs Etagen umfasst das KUNSTLABOR 2 in einem ehemaligen Gesundheitshaus in der Maxvorstadt. Es wurde als Zwischennutzungsprojekt vom Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) in ein neues Zentrum für Kunst und Kultur umgewandelt. Besonders spannend für Fans von Street- und Urban Art: Zwei der sechs Etagen wurden und werden von mehr als 100 Künstlern in ein begehbares Kunstwerk verwandelt.

Mit dabei sind bekannte Namen wie Loomit oder Rapper Samy Deluxe, aber auch Newcomer wie Pepe (alias Jose Luis Villanueva Contreras). Neben den permanenten Rauminstallationen und wechselnden Ausstellungen wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten: Führungen, Workshops, Filmtage, Konzerte, Lesungen, Werkstätten, Performances und viele weitere kulturelle Highlights. Die Fassade wird legal und kostenfrei von den Betreibern des KUNSTLABOR 2 für Künstler als gestalterische Plattform zur Verfügung gestellt.

Von Andy Warhol bis Kara Walker. Szenen aus der Sammlung Brandhorst, Museum Brandhorst, bis 14. Juli 2024

Das Museum Brandhorst präsentiert seine Sammlung neu. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss sind nun als eine Serie von Modulen konzipiert, in denen bestimmte Themen, historische Ereignisse und einzelne Künstler*innen umkreist werden: etwa die Beziehung zwischen Malerei und Protest oder monografische Präsentationen der Arbeiten von Andy Warhol, Kara Walker und Pope.L. Ein Fokus liegt dabei auf der Kombination von Neuerwerbungen aus jüngerer Zeit mit Klassikern aus dem Bestand. Die Ausstellung will verdeutlichen, dass zeitgenössische Kunst – ob durch ihr Sujet, ihre Produktionsweise oder die philosophische Reflexion – mit unserer Lebenswirklichkeit in einem Bedeutungszusammenhang steht, der sich wechselseitig verstärkt.

 

Fragment of an Infinite Discourse. Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus, die Schenkung Jörg Johnen und die KiCo Stiftung, Lenbachhaus, ab 28. Juni 2023

Die Ausstellung zeigt Werke aus der Sammlung zeitgenössischer Künstler*innen von Jörg Johnen, die der Berliner Sammler und ehemalige Galerist in Teilen der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München schenkt. Es handelt sich um 64 Werke von 26 Künstlerinnen und Künstlern, u.a. von Werke von Maria Bartuszová, Katharina Fritsch, Prabhavathi Meppayil, Wiebke Siem, Mario García Torres und Jeff Wall.

„Fragment of an Infinite Discourse" ist der Titel eines Kunstwerks des mexikanischen Konzeptkünstlers Mario García Torres. Drei Glasringe greifen ineinander, ohne sich zu berühren. Das Werk bildet den Auftakt zur Ausstellung und veranschaulicht deren Programm. Es zeigt, wie subtil und zugleich unauflöslich die Dinge miteinander verbunden sind, und regt unterschiedliche Assoziationen, Empfindungen und Deutungen an. Ganz anschaulich zeigen die Ringe als geometrische Elemente die unendliche Kreisform an. Der Titel der Ausstellung soll daher die Fülle der konzeptuellen Positionen darstellen und zugleich die vielfachen Möglichkeiten der Interpretationen und Perspektiven eröffnen.

 

Sarah Morris. As Slow as Possibles, Espace Louis Vuitton, 8. September 2023 bis 7. Januar 2024

Sarah Morris wurde 1967 in Sevenoaks (UK) geboren. Sie lebt und arbeitet in London und New York City (USA). Die international renommierte Malerin und Filmemacherin erhielt 2001 das Joan Mitchell Fellowship und gewann 2020 den Aurelie Nemours Prize. In ihrem  Oeuvre erkundet sie vorrangig den Kapitalismus als ein wirtschaftliches und politisches System, das Strukturen hervorbringt. Parallel zu ihrer Malerei schafft Morris Filme, die sie als „visuelle Manifeste“ auffasst. Diese beziehen sich auf Großstädte und Architektur.

Gleichzeitig evozieren die Filme historische, soziologische und politische Bezüge, und liefern dabei eine Analyse der „psychogeografischen“ Lebenswelt unserer Zeit. Für die Ausstellung As Slow as Possibles im Espace Louis Vuitton zeigt Morris drei Video-Installationen aus dem Sammlungsbestand der Fondation Louis Vuitton, Paris.: Capital (2000), Points on a Line (2010) und Strange Magic (2014), in welchen die Künstlerin mit den Ideen des Spektakels, der Handelsware und der Macht spielt.

 

Damien Hirst: The Weight of Things, Museum für Urbane und zeitgenössische Kunst (MUCA), ab 26. Oktober 2023

Erstmals in Deutschland sind im MUCA einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst  in einer großen Überblicksausstellung zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel „The Weight of Things“ zeigt mehr als 40 Werke aus 40 Jahren der Karriere des Künstlers. Die Ausstellung umfasst Installationen, Skulpturen und Gemälde, von denen einige noch nie zuvor zu sehen waren, sowie einige von Hirsts Serien, darunter Natural History (Formaldehyd-Skulpturen), Spin Paintings, Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie seine Spot- und Butterfly Paintings.

„The Weight of Things“ zeigt unter anderem Marmor- und Bronzeskulpturen und Leuchtkästen aus der Serie Treasures from the Wreck of the Unbelievable, die 2017 erstmals in der Punta della Dogana und im Palazzo Grassi in Venedig ausgestellt wurde. Diese Werke basieren auf einer erfundenen Legende über ein antikes Schiffswrack und verweben Fakten und Fiktion. Die Serie Cherry Blossoms interpretiert mit spielerischer Ironie das traditionelle Thema der Landschaftsmalerei neu. Hirst kombiniert dicke Pinselstriche und Elemente der gestischen Malerei und bezieht sich dabei sowohl auf den Impressionismus und Pointillismus als auch auf Action Painting.

Glitch. Die Kunst der Störung, Pinakothek der Moderne, 1. Dezember 2023 bis 17. März 2024

Gesprungene Smartphone-Displays, verzerrte Bilder, bunte Pixelstrukturen. Erst im Moment der Störung richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Beschaffenheit der technischen Medien, die uns täglich umgeben, ohne sich dabei jedoch selbst in den Vordergrund zu drängen. Als eine der jüngsten und unberechenbarsten Kunstformen lenkt die Glitch Art gezielt das Augenmerk auf die Ästhetik des Fehlerhaften. Zunächst in den 1950er Jahren im Fachjargon von Radio- und Fernsehtechniker:innen verwendet, beschreibt der Terminus Glitch [jiddisch gletshn - rutschen, weggleiten] bald im Kontext von Computerspielen Programmier- oder Grafikfehler.

Die Sonderausstellung „Glitch“ wird auf 1.200 qm Ausstellungsfläche in der Pinakothek der Moderne der „Kunst der Störung“ als globalem Phänomen nachspüren und beleuchtet erstmals auch die historischen Ursprünge der künstlerischen Bewegung der Glitch Art. Leitgedanke der Ausstellung ist die Anerkennung der Relevanz von Fehlern und Störungen als Grundlage für Fortschritt und nicht zuletzt Kreativität. Insgesamt 50 internationale Künstler*innen hinterfragen mit ihren Werken kritisch die Realitätsnähe der Medien, schaffen eigene oder bislang ungesehene Welten oder decken normative Ordnungen und soziale Ungleichheiten auf. Der Einsatz von Störelementen dient ihnen dabei als Mittel der Kritik, das es ihnen erlaubt, Unsichtbares sichtbar zu machen.

 

Film- und Fotoausstellungen

 

Ganz nah - Kleine Käfer ganz groß, Museum Mensch und Natur, 21. Juli 2023 bis 7. Januar 2024

Jeder kennt sie, viele sind wunderschön, andere eher unscheinbar und sie sind mit über 380.000 Arten die in Sachen Vielfalt mit Abstand erfolgreichste Tiergruppe überhaupt. Die Rede ist von Käfern. So wie in dieser Ausstellung haben aber die wenigsten sie schon einmal gesehen: Riesige und trotzdem gestochen scharfe Bilder zeigen lassen die Tiere mit ihren metallisch glänzenden Panzern und bizarr wirkenden Kopfanhängen wie Wesen von einem anderen Planeten erscheinen.

Die Makroaufnahmen des Augsburger Fotografen Thomas Büchsemann entstanden im Rahmen einer Kooperation mit dem Naturmuseum Augsburg. Um ein Gefühl für die Größe der Originalkäfer zu bekommen, ist jeweils ein Exemplar derselben Art aus der Zoologischen Staatssammlung München gegenübergestellt. 

 

Doppelbelichtung. Theaterfotografie von Abisag Tüllmann und Ruth Walz, Deutsches Theatermuseum, 12. Oktober 2023 bis 4. Februar 2024

Abisag Tüllmann und Ruth Walz haben mit ihren Fotografien seit Ende der 1970er Jahre auf ihre jeweils eigene Weise die – teilweise gleichen – bahnbrechenden Inszenierungen festgehalten, die unsere Vorstellung vom Theater bis heute prägen. Einen Schwerpunkt der Ausstellung im Deutschen Theatermuseum bildet ab Herbst 2023 die intensive Auseinandersetzung beider miteinander befreundeter Fotografinnen mit Arbeiten des Regisseurs und Bühnenbildners Karl-Ernst Herrmann (1936–2018) und der Kostümbildnerin Moidele Bickel (1937–2016). Damit wird aus der „Doppelbelichtung“ eine „Mehrfachbelichtung“ zwischen Fotografie, Bühnen- und Kostümbild voller unerwarteter Ansichten und Einsichten in die Theater- und Operngeschichte.

This Is Me, This Is You. Die Eva Felten Fotosammlung, Museum Brandhorst, 19. Oktober 2023 bis 7. April 2024

Die Ausstellung gewährt der Öffentlichkeit erstmals Einblick in eine international bedeutende Fotosammlung, die über vier Jahrzehnte hinweg gewachsen ist. Die großzügige Schenkung der Eva Felten Fotosammlung erweitert die Bestände des Museums Brandhorst um 429 Werke von mehr als 140 Künstler:innen von den 1930er-Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart. Die Schenkung markiert einen historischen Moment in der Geschichte des Museums, dessen Sammlung sie nicht nur entscheidend vergrößert, sondern mit dem Medium Fotografie um eine zentrale Praxis der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts bereichert. Damit schließt sie zugleich eine Lücke im Museum Brandhorst, das seit seiner Eröffnung 2009 zu einem der bedeutendsten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland herangewachsen ist.

„This Is Me, This Is You“ versammelt namhafte Positionen der Fotografiegeschichte von Robert Frank, Evelyn Hofer, Gordon Parks über Isaac Julien, Sherrie Levine, Richard Prince bis zu Zoe Leonard, Arthur Jafa und LaToya Ruby Frazier.

 

Ausstellungen im Jüdischen Museum

 

München Displaced. Der Rest der Geretteten, Jüdisches Museum und Münchner Stadtmuseum, 5. Juli 2023 bis 17. März 2024

Die Geschichte der Sche’erit Hapleta, hebräisch für „der Rest der Geretteten“, wie die Selbstbezeichnung der jüdischen Displaced Persons (DPs) lautete, bildet einen Schwerpunkt in der Sammlung des Jüdischen Museums München. Jedoch wurde die DP-Geschichte Münchens bisher nicht umfassend, d.h. auch aus nicht-jüdischer Perspektive lokalgeschichtlich untersucht.

In zwei nebeneinander stehenden, zeitlich parallel laufenden Ausstellungen im Jüdischen Museum München und im Münchner Stadtmuseum, werden die Geschichten der Erfahrungen der DP-Communities in einen aufeinander bezogenen Zusammenhang gebracht und das Erleben und die Schicksale der DPs jüdischer und nicht-jüdischer Herkunft in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Münchens als wichtiger Referenzpunkt für die Einwanderungsgeschichte Münchens herausgearbeitet.

Dabei wird das Gebiet rund um die Möhlstraße im Stadtviertel Bogenhausen beleuchtet. Dieses Viertel war nach 1945 mit zentralen Einrichtungen wie dem JOINT, dem Büro der Historischen Kommission und dem Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern, Lebensmittelläden und koscheren Restaurants für die jüdischen DPs von immenser Bedeutung. Auch Existenzgründungen jüdischer DPs in München nach 1945 und Antisemitismus in der Nachkriegszeit, die Wiedereinweihung der Synagoge Reichenbachstraße 1947 und die „Ausstellung jüdischer Künstler“ 1948 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus werden in der Ausstellung thematisiert.

 

Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte, Jüdisches Museum, 25. Oktober 2023 bis 17.März 2024

1939 wurde eine Verordnung erlassen, die Deutsche jüdischer Herkunft dazu zwang, Schmuck und wertvollen Hausrat abzugeben. Auch die Münchnerin Olga Maier musste sich von einem Paar silberner Kerzenleuchter trennen, die das Bayerische Nationalmuseum für seine Sammlung erwarb. Olga Maier, Familienmensch und echtes Münchner Kindl, pflegte stets ein enges Verhältnis zu ihren Verwandten. Dieses blieb auch aufrecht, als einige ins Ausland flohen. Olga selbst gelang das nicht. Sie wurde 1942 in das Getto Theresienstadt deportiert und später im KZ Treblinka ermordet.
Lange Zeit blieben das Leben von Olga Maier und auch die Geschichte der Leuchter im Dunklen. Erst 2022 wurden die Kerzenleuchter nach Recherchen im Bayerischen Nationalmuseum an die Erbengemeinschaft restituiert. Um die Erinnerung an Olga Maier aufrechtzuerhalten, schenkte sie die Leuchter dem Jüdischen Museum München.
In der Studienraumausstellung wird die Geschichte Olga Maiers sowie ihrer Familie, die heute in die ganze Welt verstreut ist, erzählt. Gleichzeitig soll an diesem Leuchterpaar exemplarisch die systematische Entrechtung von Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit aufgezeigt werden.

Ausstellungen im NS-Dokumentationszentrum

 

„Wichtiger als unser Leben“. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos, NS-Dokumentationszentrum, 29. Juni 2023 bis 7. Januar 2024

Die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum widmet sich dem Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen riegelten die deutschen Besatzer*innen 1940 einen großen Teil Warschaus ab und verschleppten die jüdische Bevölkerung Warschaus und weiterer besetzter Gebiete dorthin. Um das Geschehen für die Mit- und Nachwelt zu dokumentieren, initiierte der Historiker Emanuel Ringelblum eine beispiellose Sammelaktion im Ghetto: das heute so genannte ‚Ringelblum-Archiv‘.

Es war das gemeinschaftliche Projekt einer im Geheimen arbeitenden Gruppe von jüdischen Akademiker*innen, Schriftsteller*innen und Aktivist*innen, die sich Oneg Shabbat („Freude des Sabbat“) nannte. Das Oneg Shabbat-Archiv ist ein einzigartiges und herausragendes Beispiel jüdischer Selbstbehauptung während der Shoah. Es ist ein Akt zivilen Widerstands und der erste Versuch, den von Deutschen initiierten Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas zeitgleich und unmittelbar zu dokumentieren und archivieren.

 

Sonderausstellung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK)

 

Operation Finale. Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann, Staatliches Museum Ägyptischer Kunst (SMAEK), 24. November 2023 bis 30. April 2024

Die Ausstellung zeigt, wie der israelische Geheimdienst Mossad und der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Jahr 1960 Adolf Eichmann, einen der berüchtigtsten Holocaust-Täter, in Argentinien ausfindig machten, wie seine Entführung nach Israel durchgeführt und wie ihm schließlich der Prozess gemacht wurde. Es war der erste große Prozess, in dem Opfer des Holocaust vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten. Die Ausstellung „Operation Finale“ stammt aus Israel und den USA und wird von der Adolf Rosenberger gGmbH und dem Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) erstmalig nach Deutschland gebracht. Sie ist eine Multimedia-Ausstellung mit Kurzfilmen, Fotografien und Exponaten, die die Besuchenden direkt in die Szenerie des Prozesses Anfang der 1960er-Jahre zurückversetzen.

Ausstellungen im Deutschen Museum

 

19 komplett neue Dauerausstellungen auf der Museumsinsel, Deutsches Museum, ab 8. Juli 2022

Der erste Abschnitt der großen Modernisierung des Gebäudes auf der Museumsinsel ist vollendet. Auf rund 20.000 Quadratmetern gibt es gleich 19 komplett erneuerte Dauerausstellungen zu entdecken. Die thematische Vielfalt reicht dabei von der Atomphysik bis zu Landwirtschaft und Ernährung, von der Chemie bis zu Brücken und Wasserbau, von der Luft- und Raumfahrt bis zur Gesundheit.

Gezeigt werden einige der größten Meisterwerke, wie der erste Dieselmotor, das Siemens-Studio für elektronische Musik, die Helios-Raumsonde oder die berühmt-berüchtigte Enigma-Chiffriermaschine. Einen ersten Einblick in die Abteilungen nach dem Umbau erhalten Sie hier.

Und es sind auch Neuerwerbungen des Deutschen Museums, wie der richtungsweisende Sycamore-Quantenprozessor oder die ersten zugelassenen Anti-Corona-Impfstoffe zu sehen. Viele interaktive Demonstrationen, begehbare Exponate, Erlebnisräume für Virtual Reality oder Augmented Reality und zahlreiche Medienstationen machen Technik und Wissenschaft lebendig und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.

100 Jahre Planetarium, Deutsches Museum, 5. Mai 2023 bis 28. Januar 2024

Am 21. Oktober 1923 fand im Deutschen Museum, das sich damals noch im Bau befand, die weltweit erste öffentliche Vorführung eines Projektionsplanetariums statt. Das Museum feiert nun die „100 Jahre Planetarium“ mit einer großen Sonderausstellung. In der Eingangshalle warten Exponate wie ein Astrolabium aus dem 16. Jahrhundert, Himmelsgloben und Armillarsphären auf die Gäste. Zu sehen sind zudem vier große Sternenprojektoren, darunter auch das originale Modell I von Zeiss.

 

Ausstellungen im Münchner Umland

 

Ausstellungen der MuSeenLandschaft Expressionismus, Museen im oberbayerischen Voralpenland, Januar bis Dezember 2023

Zwischen München und den Alpen erstreckt sich das landschaftlich außerordentlich attraktive oberbayerische Voralpenland. Im frühen 20. Jahrhundert kamen die jungen Expressionisten aus München hierher, um die Natur in kraftvollen Farben und Formen zu erfassen. Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner waren hier, bevor sie Mitglieder der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“ wurden. Besonders innig waren die Künstler des Blauen Reiter Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk der Region verbunden.

In der „MuSeenLandschaft Expressionismus" gehen Naturerleben und Kunstgenuss eine einzigartige Verbindung ein: Das Buchheim Museum der Phantasie zieht mit seinen weltberühmten Expressionisten die Menschen an den Starnberger See; in  Kochel am See bietet das Franz Marc Museum exquisites Kunsterleben rund um seinen Namensgeber; am Staffelsee lockt das Schloßmuseum Murnau mit dem „Blauen Reiter“ und Gabriele Münter; in der Nähe der Osterseen macht das Museum Penzberg mit Campendonk auf sich aufmerksam und in München ist im Lenbachhaus die weltweit größte Sammlung an Werken des „Blauen Reiter“ zu sehen. Unter dem Jahresthema „Neue Wege“ laden die beteiligten Museen 2023 dazu ein, die Museen und die sie umgebende Landschaft neu zu erleben und/oder wieder zu entdecken.

 

Informationen zu Ausstellungen und zu den Münchner Museen mit Adressen und Öffnungszeiten finden Sie auch auf muenchen.de und auf museen-in-muenchen.de

 

 

Fotos: Judith Buss, Dmitry Kokh, Museum of Modern Art New York, Archäologische Staatssammlung, Karl Hubbuch Stiftung, Photo Tate, Fratelli Büchi, Courtesy of the artist and Anton Kern Gallery, New York, Bayerisches Nationalmuseum, Nicolai Kästner, MUCA/ Wunderland Media, Stéphan Gladieu, Eva Jünger, Deutsches Museum, Reinhard Krause, Frank Stolle, Arte Ederren Bilboko Museoa – Museo de Bellas Artes de Bilbao, Thomas Struth, Damien Hirst and Science Ltd., Adrian Siedentopf, Kunstverein Positive Propaganda e.V., Ann-Christine Woehrl, Bayerisches Nationalmuseum
Ein Mann und eine Frau nehmen in einem Waschsalon einen Podcast auf.

Münchner Podcasts

Hier gibt's was auf die Ohren

Viele Münchner Museen und Institutionen haben ihren eigenen Podcast. Ein Überblick.

Viele Münchner Museen und Institutionen haben ihren eigenen Podcast. Hier stellen wir Ihnen ein paar besonders hörenswerte Beispiele vor.

Ein Mann und zwei Frauen, von denen eine ein Kleinkind auf dem Schoß hat, in Sitzposition aber ohne Sitzgelegenheit in einem mit rotem Granit ausgelegten Raum.

Ausstellungsvorschau Münchner Museen 2023/2024

Lust auf Kunst

Diese Ausstellungen in den Münchner Museen machen 2023/2024 richtig Lust auf einen Besuch!

Von den Alten Meistern bis zu den Jungen Wilden: Diese Ausstellungen in den Münchner Museen machen 2023/2024 richtig Lust auf einen Besuch!

Eine Wand mit Grafitti in München.

Graffiti in München

Sprüh mal!

München war lange Zeit die Wiege der europäischen Graffiti-Szene. Unser Autor hat früher selbst gesprayt und blickt nun auf ein ganz besonderes Werk.

München war lange Zeit die Wiege der europäischen Graffiti-Szene. Unser Autor hat früher selbst gesprayt und blickt nun auf ein ganz besonderes Werk.

Die Kuratorin Judith Csiki vor der Pinakothek der Moderne in München.

Münchner Museen

Die Highlights der Kuratoren

Lenbachhaus, Museum Brandhorst, Pinakothek der Moderne: Wir haben Kuratoren und Kuratorinnen gebeten, uns ihre Lieblingsstücke zu zeigen.

Lenbachhaus, Museum Brandhorst, Pinakothek der Moderne: Wir haben Kuratoren und Kuratorinnen gebeten, uns ihre Lieblingsstücke zu zeigen.

Der Brunnen im Grottenhof der Residenz durch ein Fenster hinaus fotografiert.

Königliches München

Bisou, Bisou mit dem Sonnenkönig

Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen brachte im 17. Jahrhundert den Glanz Frankreichs und Italiens nach München. Ein Report.

Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen brachte schon im 17. Jahrhundert den Glanz Frankreichs und Italiens an den Münchner Hof. Ein Report.

Castello di Neuschwanstein nella periferia di Monaco.

Wanderführer

Königliche Wanderlust

Herrenchiemsee, Linderhof, Schachenhaus, Neuschwanstein: Die bayerischen Schlösser gehören zu den schönsten der Welt.

Herrenchiemsee, Linderhof, Neuschwanstein: Die bayerischen Schlösser gehören zu den schönsten der Welt. Ein Wanderführer.

München Card & City Pass

München entspannt und unkompliziert entdecken: Rabatte für das vielfältige Kunst-, Kultur- und Freizeitangebot mit unseren Gästekarten.

Der Öffentliche Nahverkehr ist dabei

Mit der Card viele Rabatte, mit dem Pass vieles umsonst.

Online oder an den Tourist-Infos

Weihnachtsdekoration in einem Stand auf dem Christkindlmarkt in München.

Viertelliebe Winterspecial

Erleben Sie mit unserem Guide das winterliche Viertel Schwabing und erhalten Sie nach Ende der Führung noch eine "Schwabinger Wundertüte" für Ihren Besuch auf dem Weihnachtsmarkt.

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Erleben Sie mit unserem Guide das winterliche Viertel Schwabing und erhalten Sie nach Ende der Führung noch eine "Schwabinger Wundertüte".

Erleben Sie mit unserem Guide das winterliche Viertel Schwabing und erhalten Sie nach Ende der Führung noch eine "Schwabinger Wundertüte" für Ihren Besuch auf dem Weihnachtsmarkt.

Panoramablick auf den Münchner Weihnachtsmarkt am Marienplatz.

Christkindlmarktführung

Stimmen Sie sich bei diesem Rundgang durch die Altstadt in der wunderbaren Atmosphäre von duftenden Mandeln und glitzernden Lichtern auf Weihnachten ein.

Jetzt für nur 28 € buchen!

Stimmen Sie sich bei diesem Rundgang durch die Altstadt in der wunderbaren Atmosphäre auf Weihnachten ein.

Stimmen Sie sich bei diesem Rundgang durch die Altstadt in der wunderbaren Atmosphäre von duftenden Mandeln und glitzernden Lichtern auf Weihnachten ein.

Le torri della Frauenkirche di Monaco di Baviera fotografate dall'alto.

Turmauffahrt Frauenkirche

Buchen Sie hier eine Turmauffahrt auf die Aussichtsplattform der Münchner Frauenkirche und genießen Sie einen 360 Grad-Panoramablick über die Stadt.

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Die Lichtinstallation ''Beeindruckender Pegasus'' im  LUMAGICA Lichterpark in München.

LUMAGICA-Lichterpark

Entdecken Sie über 300 Lichtkunstwerke auf dem Rundweg im LUMAGICA-Lichterpark. Buchen Sie hier Ihr Flex-Ticket für ein unvergessliches Erlebnis voller Magie und Kunst.

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Palazzo di Giustizia di Monaco.

Führung durch den Justizpalast

Bei der Führung durch den heutigen Sitz des Bayerischen Staatsministeriums für Justiz erfahren Sie alles zur Geschichte und Bedeutung des neobarocken Gerichts- und Verwaltungsgebäudes.

Jetzt für nur 20 € buchen!

Bei der Führung durch den heutigen Sitz des Bayerischen Staatsministeriums für Justiz erfahren Sie alles zur Geschichte und Bedeutung des neobarocken Gerichts- und Verwaltungsgebäudes.

Piccola sala riunioni del Neues Rathaus di Monaco di Baviera

Rathausführung München

Entdecken Sie mit einem offiziellen Guide von München Tourismus das Neue Rathaus am Marienplatz.

Jetzt für nur 20 € buchen!

Magistrat, Monachia und Meisterfeier: Entdecken Sie mit einem offiziellen Guide von München Tourismus das Neue Rathaus am Marienplatz.

Graffiti von Freddie Mercury auf dem Holzplatz in München.

Freddie Mercury-Tour

Entdecken Sie die Lieblingsorte des Queen-Sängers und erfahren Sie mehr über seine Vorlieben, seine Freunde und die ein oder andere Geschichte.

Jetzt für nur 29 € buchen!

Entdecken Sie die Lieblingsorte des Queen-Sängers und erfahren Sie mehr über seine Vorlieben, seine Freunde und die ein oder andere Geschichte.

Entdecken Sie die Lieblingsorte des Queen-Sängers und erfahren Sie mehr über seine Vorlieben, seine Freunde und die ein oder andere Geschichte.

Außenansicht des Hofbräuhauses München bei Dämmerung.

Führung durch das Hofbräuhaus

Entdecken Sie das berühmteste Wirtshaus der Welt mit einem offiziellen Guide der Landeshauptstadt und genießen Sie im Anschluss eine frische Mass Bier!

Für 28 € buchen, Mass Bier inklusive!

Entdecken Sie das berühmteste Wirtshaus der Welt und genießen Sie im Anschluss eine frische Mass Bier!

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Kinder_Residenz.jpg

Kindertouren

Spannende Rätsel, ein blauer Diamant, mittelalterliche Geschichten und sogar ein Tatort – die Kindertouren bieten acht spannende Erlebnisse an, die ein Stückchen Geschichte der Stadt München spielerisch näherbringen. Ein Überblick.

Jetzt für nur 8 € buchen!

Die Touren bieten sechs spannende Erlebnisse an, die ein Stückchen Geschichte der Stadt München spielerisch näherbringen. Ein Überblick.

Spannende Rätsel, ein blauer Diamant, mittelalterliche Geschichten und sogar ein Tatort – die Kindertouren bieten acht spannende Erlebnisse an, die ein Stückchen Geschichte der Stadt München spielerisch näherbringen. Ein Überblick.

Torri di Marienplatz a Monaco di Baviera.

Altstadtführung

Die Stadtführung für alle, die die schönsten Ecken der Münchner Innenstadt kennenlernen möchten.

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Die Stadtführung für alle, die die schönsten Ecken der Münchner Innenstadt bei einem Spaziergang kennenlernen möchten.

Ein Mann fährt mit seiner Rikscha und Gästen durch den Olympiapark in München.

Rikscha-Tour S Olympiapark

Unser Guide pedaliert Sie zwischen den grünen Hügeln des Olympiaparks und entlang des Olympiasees von Sportstätte zu Sportstätte. Die perfekte Erkundungstour!

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Eine Frau mit lackierten Fingernägeln hält ein Geschenk mit der Aufschrift „einfach München“

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Panoramablick auf das Neue Rathaus in München mit der Frauenkirche im Hintergrund.

Besuch des Rathausbalkons

Kommen Sie mit auf den berühmten Balkon des Neuen Rathaus, auf dem der FC Bayern schon so manchen Triumph gefeiert hat – und genießen Sie die schöne Aussicht über den Marienplatz.

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Zwei Personen machen eine ArtSchnitzel Tour.

ArtSchnitzel-Touren im Kunstareal

Kunst ist für alle da, Kunst muss nicht viel Geld kosten und vor allem: Kunst macht Spaß! Buchen Sie hier eine ArtSchnitzel-Tour durch das Kunstareal in München

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Graffiti in der Tumblingerstraße in München.

Street Art-Tour

Wussten Sie, dass München Vorreiter der europäischen Graffiti-Szene war? Entdecken Sie mit unserer Street Art-Tour heute noch unterschiedliche Kunst hautnah in der Stadt!

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Erleben Sie auf unserer Street Art-Tour die unterschiedliche Kunst der Stadt & spannende Graffiti!

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Ein Steinkrug mit der Aufschrift Oktoberfest München.

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Oktoberfest-Shop

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Tasche auf grünem Hintergrund

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