Die Münchner Museen laden ein zur Begegnung mit den Alten Meistern genauso wie mit den jungen Wilden. Nahezu alle Sparten und Epochen sind vetreten. Großartig, was Kunst alles kann: Sie bringt Farbe ins Leben, sie amüsiert, sie irritiert und rebelliert, sie entspannt und manchmal ist sie einfach auch nur wunderschön. Diese Ausstellungen machen richtig Lust auf einen Besuch.
- Kunst der Antike
- Vom 18. Jahrhundert bis zur Klassischen Moderne
- Starke Frauen, starke Kunst
- Kunst im Dialog
- Architektur, Design und Kunsthandwerk
- München – Mekka der zeitgenössischen Kunst
- Fotoausstellungen
- Ausstellungen im Jüdischen Museum
- Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum
- Ausstellungen im Deutschen Museum
- Ausstellungen im Münchner Umland
Neues Licht aus Pompeji, Staatliche Antikensammlungen, 9. November 2022 bis 2. April 2023
Die Ausstellung in den Staatlichen Antikensammlungen lädt ein, das Licht der Vergangenheit zu entdecken. Zum ersten Mal widmet sich eine Ausstellung umfassend der Technik, Ästhetik sowie der Atmosphäre des römischen Kunstlichtes. Gezeigt werden 180 Bronzeoriginale aus den Vesuvstädten: Öllampen, Kandelaber, Lampenständer und figürliche Lampen- und Fackelhalter. Einen frischen Blick auf 2000 Jahre Kreativität mit Licht werfen die in den Ausstellungsparcours eingewebten Lampen und Lichtskulpturen des Münchner Lichtdesigners Ingo Maurer. Zum Abschluss der Ausstellung bietet das virtuelle Triklinium ein besonderes Seherlebnis. Die VR-Brille versetzt den Besucher in einen digital rekonstruierten Gelageraum, wo dort aufgestellte Öllampen entzündet werden können.
Von Goya bis Manet – Meisterwerke der Neuen Pinakothek in der Alten Pinakothek, bis 31. Dezember 2023
Unter dem Titel „Von Goya bis Manet“ sind rund 90 Gemälde und Skulpturen vom ausgehenden 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert ausgestellt. Mit dem temporären Umzug der Meisterwerke aus der Neuen Pinakothek in die Alte Pinakothek bietet sich die einmalige Gelegenheit, die berühmtesten Gemälde dieser beiden Häuser vereint unter einem Dach zu erleben.
Kunst und Leben. 1918 bis 1955, Lenbachhaus, 15. Oktober 2022 bis 16. April 2023
Im Zentrum der Ausstellung stehen Lebensläufe und Schicksale von Kunstschaffenden während der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus und in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die vielfältigen Kunstwerke und Biografien berichten von erfolgreichen, unterbrochenen und vollständig abgebrochenen Karrieren, von Widerstand und Anpassung, von Verfolgung, Exil und Ermordung.
Die Schwerpunkte orientieren sich an der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Lenbachhauses. Damit ergibt sich ein Fokus auf die Stadt München innerhalb nationaler und internationaler Phänomene. Neben vertrauten Werken des Lenbachhauses werden Neuankäufe und kürzlich restaurierte Werke gezeigt; gezielte Leihgaben vervollständigen die Präsentation.
In der Ausstellung sind vertreten:
Jussuf Abbo, Rudolf Belling, Maria Caspar-Filser, Karl Caspar, Fridel Dethleffs-Edelmann, Erna Dinklage, Heinrich Ehmsen, Edgar Ende, Elisabeth Epstein, Maria Franck-Marc, Otto Freundlich, Willi Geiger, George Grosz, Emilie von Hallavanya, Marie Heilbronner, Wilhelm Heise, Käte Hoch, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Julius Hüther, Peter Kálmán, Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Rudolf Levy, Maria Luiko, Gabriele Münter, Halil Beg Mussayassul, Herbert Ploberger, Carl Theodor Protzen, Franz Radziwill, Anita Rée, Gertrude Sandmann, Christian Schad, Josef Scharl, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Erwin Steiner, Hermann Tiebert und Fritz Winter
Max Beckmann – Departure, Pinakothek der Moderne, 25. November 2022 bis 12. März 2023
Die groß angelegte monografische Ausstellung widmet sich erstmals dem Thema der Reise, das für Max Beckmann (1884 bis 1950) von existentieller Bedeutung war. Sein Leben war geprägt durch tragische Erfahrungen von Krieg und Exil, aber auch von mondänen Urlaubsreisen, von Freiheitsdrang und Reisesehnsucht.
Etwa 100 Leihgaben aus privaten und öffentlichen Beckmann-Sammlungen in Europa und den USA, wie das erste Triptychon „Departure" aus dem MoMA (Titelbild der Ausstellungsvorschau), zeigen die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens und ergänzen den größten europäischen Gemäldebestand Beckmanns, der sich in der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne befindet.
Mithilfe der Schenkung der Familiennachlässe Max Beckmanns an das Max Beckmann Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Jahr 2015 können erstmals auch zahlreiche unbekannte Materialien und Dokumente wie Fotoalben und Filme präsentiert werden, die einen neuen und aktuellen Blick auf den Künstler ermöglichen.
Frei leben! Die Frauen der Boheme 1890-1920, Monacensia im Hildebrandhaus, 1. Juli 2022 bis 31. Juli 2023
Die Ausstellung in der Monacensia richtet den Blick auf die Frauen der Münchner Bohème in den Jahren von 1890 bis 1920 und fragt nach deren Bedeutung im Kontext von Literatur, Kultur, Politik und Gesellschaft. Über welche Themen schreiben die Frauen der Bohème? Mit welchen Lebensentwürfen und politischen Forderungen treten sie an die Öffentlichkeit? Welche Ideale und Überzeugungen vertreten sie? Wie wollen sie leben? Wie sehr prägten sie die Bohème als Subkultur der Jahrhundertwende?
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Frauen, deren Leben und Wirken zu einem großen Teil in München angesiedelt war. An den Lebensentwürfen von Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings werden Schwierigkeiten und Probleme deutlich, aber auch mutige Vorkämpferinnen für weibliche Selbstverwirklichung und Autonomie sichtbar.
Etel Adnan, Lenbachhaus, 25. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023
Das Lenbachhaus und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen richten gemeinsam die erste umfassende monografische Ausstellung zum Werk der 2021 im Alter von 96 Jahren verstorbenen Künstlerin Etel Adnan in Deutschland aus. Die in Beirut geborene Etel Adnan (1925 bis 2021) ist eine bedeutende Vertreterin der Moderne. Ihr künstlerisches und literarisches Werk zeichnet sich durch einen gelebten Austausch zwischen der arabischen und westlichen Welt aus.
Das Werk der Dichterin, Journalistin, Malerin und Philosophin, die ihr Leben zwischen dem Libanon, Frankreich und Kalifornien verbracht hat, verbindet ganz unterschiedliche Kunstformen, Medien, Sprachen und Kulturen. Nach dem Unabhängigkeitskrieg Algeriens (1954 bis 1962) lehnte Adnan es ab, weiterhin in der französischen Sprache zu arbeiten und solidarisierte sich mit Algerien: „Ich brauchte nicht mehr auf Französisch zu schreiben, ich wollte in Arabisch malen.“ Ihre politische Klarheit sowie die enge Verbindung zwischen dem Schreiben und dem Malen sind zu wesentlichen Merkmalen ihres Oeuvres geworden.
Nini & Carry Hess. Gertrude Fuld. Theaterfotografie in der Weimarer Republik, Deutsches Theatermuseum, 11. November 2022 bis 8. März 2023
Das Deutsche Theatermuseum zeigt fotografische Arbeiten dreier Frauen der Weimarer Republik. Der Schwerpunk liegt dabei auf der Theaterfotografie. Die beiden Schwestern Nini und Carry Hess gründeten 1931 ein Fotoatelier in Frankfurt, das schon bald zu den angesehensten in Deutschland gehört. In München dokumentiert Anfang der 1930er-Jahre Gertrude Fuld das Theaterleben.
Alle drei Frauen müssen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ihre Erwerbsgrundlage in Deutschland aufgeben. Gertrude Fuld konnte sich in die Schweiz retten. Das Werk der Schwestern Hess, das in der Reichsprogomnacht mit der Zerstörung ihres Ateliers vernichtet wurde, zeigte rekonstruiert eine Ausstellung des Museums Giersch der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Jahr 2022. Eine Teilübernahme dieser Ausstellung flankiert von Arbeiten Münchner Fotografen ist ab dem 11. November 2022 im Deutschen Theatermuseum zu sehen.
Meredith Monk: Calling, Haus der Kunst, 10. November 2023 bis 3. März 2024
„Meredith Monk: Calling“ ist die bislang umfassendste Präsentation zum Schaffen der einflussreichen US-amerikanischen Künstlerin (geb. 1942, New York City) mit Werken aus sechs Jahrzehnten. Monk, die sich frei zwischen verschiedenen Kunstdisziplinen bewegt, hat mit ihrer Arbeit die Grenzen von Musik, Theater, Tanz, Video und Installation kontinuierlich erweitert. Während Monk in der Musik- und Theaterwelt weithin bekannt ist, wird die Ausstellung im Haus der Kunst die erste Ausstellung in Europa sein, die dem immersiven Werk der Künstlerin gewidmet ist.
Gruppendynamik – Der Blaue Reiter, Lenbachhaus, 23. März 2021 bis 5. März 2023
„Das ganze Werk, Kunst genannt, kennt keine Grenzen und Völker, sondern die Menschheit.“ So formulierten es Kandinsky und Marc in ihrem Almanach „Der Blaue Reiter" 1912. Dieses Credo inspirierte das Lenbachhaus zu einer neuen Präsentation, die das Schaffen der Künstlergruppe in den Zusammenhang der im Almanach veranschaulichten kunst- und kulturhistorischen Erzählung einbettet.
Erstmals können in der Ausstellung die Verbindungen zwischen bayerischer und russischer Volkskunst, japanischen Holzschnitten, Kinderzeichnungen, zeitgenössischer Musik sowie den im Almanach abgebildeten Werken aus Bali, Gabun, Ozeanien, Sri Lanka, Mexiko und Ägypten konkret nachvollzogen werden. Durch den Dialog zwischen bedeutenden Leihgaben und den vertrauten Sammlungsbildern eröffnen sich neue Perspektiven auf das Selbstverständnis des Blauen Reiter.
Hauptsache. Hüte, Hauben, Hip-Hop-Caps, Bayerisches Nationalmuseum, 20. Oktober 2022 bis 30. April 2023
Kopfbedeckungen waren und sind Kommunikationsmittel erster Güte: Sie dienen der Selbstdarstellung, machen Hierarchien sichtbar, können Gruppen vereinen, aber auch voneinander trennen. Das Bayerische Nationalmuseum präsentiert aus seinem Bestand rund 300 Hüte, Hauben, Mützen und vieles mehr. Vom Mittelalter bis in die Gegenwart wird die Kulturgeschichte dieser „Hauptsache“ unter verschiedenen Aspekten beleuchtet.
Im Zentrum stehen die historischen Originale, kommentiert und erläutert durch Bildmaterial in verschwenderischer Fülle. Leihgaben für das 20. und 21. Jahrhundert aus bedeutenden Privatsammlungen sowie von aktuellen Modist*innen und Hut-Künstler*innen ergänzen die Präsentation. Die Sonderausstellung zeigt: Kopfbedeckungen sind modische Statements, von einzigartiger Vielfalt und einfach wunderschön!
Flowers Forever, Blumen in Kunst und Kultur, Kunsthalle München, 3. Februar bis 27. August 2023
Flowers Forever ist die erste Ausstellung, die sich der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute widmet. Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie naturwissenschaftlichen Objekten präsentiert die Kunsthalle München einen thematisch gestalteten und aufwendig inszenierten Parcours: Behandelt wird die Rolle der Blume in Kunst und Wissenschaft, in Mythologie und Religion sowie in Literatur, Politik, Ökonomie und Ökologie.
Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog. Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, Studio Drift und vielen weiteren Künstler*innen. Die Eröffnung der Ausstellung ist gleichzeitig der Auftakt zum stadtweiten Flower Power Festival München 2023.
La vie en rose. Brueghel, Monet, Twombly, Museum Brandhorst, 5. Mai bis 22. Oktober 2023
Mit einer von Cy Twomblys Rosenbildern inspirierten Ausstellung beteiligt sich das Museum Brandhorst am stadtweiten Flower Power Festival. Twombly schuf die Serie Untitled (Roses) eigens für einen Saal des 2009 eröffneten Museums, wo die sechs monumentalen Gemälde seither zu sehen sind. Ausgehend von Twomblys poetisch aufgefassten Sujets wie Tod, Freiheit, Einsamkeit und Erotik versammelt die Schau Arbeiten weiterer Künstler:innen, darunter Jennifer Packer, Ellsworth Kelly, Georgia O‘Keeffe, Gabriele Münter und nicht zuletzt Claude Monet, der mit seinen berühmten Seerosen von 1915 vertreten ist. Dieses Bouquet aus Werken der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und externen Leihgaben offenbart die komplexen, auch widersprüchlichen Motive zahlreicher Künstler:innen, sich seit Jahrhunderten mit Blumendarstellung auseinanderzusetzen.
Rirkrit Tiravanija, Haus der Kunst, Mai 2023
Der Künstler Rirkrit Tiravanija entwirft seine erste Opernbühne in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper: Das Werk von Tiravanija (geb. 1961, Buenos Aires) wird im Haus der Kunst in einer dezentralen Ausstellung zu sehen sein. Die Präsentation ist zeitgleich zur Oper Hanjo, die in der Westgalerie des Haus der Kunst in Kooperation mit der Bayerischen Staatsoper aufgeführt wird, für die Tiravanija das Bühnenbild gestaltet.
In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956 bis 1976, Haus der Kunst, 8. September 2023 bis 10. März 2024
Judy Chicago, Lygia Clark, Faith Wilding und andere sind hier in einer Rekonstruktion historischer Environments von Künstlerinnen zu sehen. „Environment“ ist eine Kunstgattung, bei der Räume gestaltet werden: Das Haus der Kunst präsentiert elf Werke von Künstlerinnen dreier Generationen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika. Die Ausstellung steckt den künstlerischen Kanon neu ab, indem es die elementare Rolle von Frauen bei der Entwicklung von Environments aufzeigt.
WangShui: Certainty of the Flesh, Haus der Kunst, 8. September 2023 bis 10. März 2024
Maschinelles Lernen und Live-Installation in der ersten europäischen Einzelausstellung von WangShui: Die amerikanische Künstler*in (geb. 1986) entwickelt Videos, Skulpturen und Malereien mithilfe künstlicher neuronaler Netzwerke und schafft generative Installationen, die auf ihre Umgebung reagieren. WangShuis Werk wird im Dialog mit den Werken der gleichzeitig laufenden Ausstellung im Haus der Kunst „In anderen Räumen“ (siehe oben) ausgestellt werden.
Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt, Pinakothek der Moderne, 11. November 2022 bis 22. September 2024
Die Ausstellung stellt erstmals das Thema Fahrraddesign in den Mittelpunkt. Gezeigt werden 70 Beispiele, die zu den ungewöhnlichsten und spannendsten Fahrrädern der Designgeschichte gehören.
Dass Fahrraddesign nicht nur Handwerks- und Rahmenbauerkunst, nicht nur das Werk von genialen Erfindern, Tüftlern, Besessenen und Enthusiasten ist, belegen die zahlreichen Entwürfe von Flugzeug- und Automobilingenieuren wie Paul Jaray, Hermann Klaue oder Alex Moulton sowie von Industrie-Designern, darunter Luigi Colani, Richard Sapper, Michael Conrad, Giorgetto Giugiaro, Marc Newson, Christian Zanzotti oder Ross Lovegrove.
In trockenen Tüchern. Gewebtes und Besticktes aus dem Osmanischen Reich, Museum Fünf Kontinente, 9. Dezember 2022 bis 11. Juni 2023
Am 17. November 1922 verließ Sultan Mehmed VI. Vahideddin die Stadt Istanbul an Bord eines Schiffes. Nach mehr als 700 Jahren endete mit seinem Exil das Osmanische Reich (1299–1922), das sich einst über die Kontinente Afrika, Europa und Asien erstreckte.
Zu den Glanzstücken osmanischer Kunst gehören fein bestickte Textilien. Kissenbezüge und Wandbehänge bestimmten das Interieur, verzierte Tischdecken und Servietten veredelten die Mahlzeiten und Handtücher mit Stickereien spielten eine wichtige Rolle beim wöchentlichen Besuch im Hamam.
Die Ausstellung zeigt Tücher aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Diese Textilien wurden in kunstvoller Handarbeit gefertigt und fein mit Blüten, Früchten oder Architekturelementen verziert. Anhand von etwa 70 Tüchern und Gebrauchsgegenständen aus den Sammlungen Werner Middendorf und Ulla Ther sowie den museumseigenen Beständen erhalten die Besucher*innen der Ausstellung im Museum Fünf Kontinente Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Bewohner*innen des Osmanischen Reiches.
Joan Jonas, Haus der Kunst, 9. September 2022 bis 26. Februar 2023
Die bisher umfangreichste Werkschau der visionären Künstlerin Joan Jonas (*1936, New York) in Deutschland wurde von der Künstlerin und dem Haus der Kunst in Zusammenarbeit mit der Tate Modern, London, konzipiert. Ein grundlegendes Interesse an kulturellen Riten sowie dynamischen Prozessen der Spiegelung, Verschiebung und Neubestimmung zwischen Genre und Zeiten kennzeichnet das Werk von Joan Jonas. Die Werkschau legt den Fokus auf wiederkehrende Themen.
Ökologische Fragestellungen klingen bereits in frühen Videoarbeiten wie Wind (1968) an; sie sind zentral für raumgreifende Installationen wie Reanimation (2010 bis 2012) oder Stream or River, Flight or Pattern (2016), die den Klimawandel und bedrohte Ökosysteme erzählerisch behandeln. Die Befragung kollektiver Bilder und Figuren aus Mythologie, Märchen und Fabel vor dem Hintergrund sozio-politischer Ereignisse bildet den Ausgangspunkt für Werke wie Juniper Tree (1969), Volcano Saga (1985) oder Lines in the Sand (2002).
Imi Knoebel, Sammlung Goetz, 15. September 2022 bis 29. April 2023
Imi Knoebel (*1940) gilt mit seinem mehr als fünf Jahrzehnte umfassenden Werk als ein herausragender Vertreter einer radikal gegenstandslosen Malerei. Mit einer retrospektiven Ausstellung ehrt die Sammlung Goetz den Künstler, der in seinem Werk eine eigene minimalistisch-konzeptuelle Formensprache entwickelte. Gezeigt wird die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens angefangen von den Schwarzweißfotografien aus den 1960er-Jahren, über Hartfaserbilder, Objekten aus Betonguss bis hin zu seinen jüngsten Malereien in Acryl auf Aluminium. Die Präsentation umfasst dabei nicht nur seine geometrisch minimalistisch anmutenden Werke, sondern auch bisher wenig gezeigte expressive Malereien aus den 1980er-Jahren.
Kunstlabor 2, Kunstlabor 2 des Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA), seit 26. Oktober 2021 für fünf Jahre
Knapp 10.000 Quadratmeter und sechs Etagen umfasst das KUNSTLABOR 2 in einem ehemaligen Gesundheitshaus in der Maxvorstadt. Es wurde als Zwischennutzungsprojekt vom Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) in ein neues Zentrum für Kunst und Kultur umgewandelt. Besonders spannend für Fans von Street- und Urban Art: Zwei der sechs Etagen wurden und werden von mehr als 100 Künstlern in ein begehbares Kunstwerk verwandelt.
Mit dabei sind bekannte Namen wie Loomit oder Rapper Samy Deluxe, aber auch Newcomer wie Pepe (alias Jose Luis Villanueva Contreras). Neben den permanenten Rauminstallationen und wechselnden Ausstellungen wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten: Führungen, Workshops, Filmtage, Konzerte, Lesungen, Werkstätten, Performances und viele weitere kulturelle Highlights. Die Fassade wird legal und kostenfrei von den Betreibern des KUNSTLABOR 2 für Künstler als gestalterische Plattform zur Verfügung gestellt.
Dayanita Singh. Dancing with my Camera, Museum Villa Stuck, 20. Oktober 2022 bis 19. März 2023
Dayanita Singh (*1961, New Delhi) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. 2013 bespielte sie zum Beispiel den deutschen Pavillon auf der 55. Venedig-Biennale. Das Museum Villa Stuck zeigt die bisher umfassendste Retrospektive der international renommierten Künstlerin, die mit ihrem Werk eine singuläre Position innerhalb der fotografischen Tradition einnimmt, da sie die Grenzen des Mediums stets auszuloten versucht.
Dayanita Singh versteht sich als „offset artist“, d.h. als Büchermacherin, die mit Fotografien arbeitet. Im Laufe der Zeit und vor allem durch ihre Auseinandersetzung mit dem Medium „Ausstellung“ hat sie eine Reihe von modularen, teils architektonisch anspruchsvollen Display-Strukturen entwickelt, die einen schnellen Wechsel von Bildern ermöglichen und zugleich die Bilder in räumlicher Beziehung zueinander und in Beziehung zu den Betrachtern treten lassen.
Die Ausstellung zeigt eine große Vielfalt dieser radikalen Präsentationsformen – modulare Strukturen aus Holz, Künstlerinnenbücher und Sammlungen von Drucken. Sie lassen Singhs langjährige Beschäftigung mit indischer Musik, mit der Veränderung der indischen Gesellschaft, mit Freundschaften, Geschlechterrollen und vieles mehr greifbar werden.
Inge Morath Homage, Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung, 21. Dezember 2022 bis 1. Mai 2023
Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung zeigt „Inge Morath Homage“ zum 100. Geburtstag der berühmten Magnum-Fotografin, die am 27. Mai 1923 in Graz geboren wurde und am 30. Januar 2002 in New York starb. Die Retrospektive versammelt die 200 schönsten Aufnahmen ihrer weltberühmten Bildreportagen und ihre legendären Porträts von Filmstars, befreundeten Künstler*innen und Literat*innen.
Radio Free Europe. Stimmen aus München im Kalten Krieg, Jüdisches Museum in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum, 30. September 2022 bis 5. März 2023
„Radio Free Europe" und „Radio Liberty" produzierten in München während des Kalten Krieges Nachrichten, Kultur und Sportprogramme in über 20 osteuropäischen Sprachen. Die Sender wurden bis in die 1970er-Jahre von der CIA finanziert und sollten in den kommunistischen Ländern Osteuropas, in denen es keine Medienfreiheit gab, eine Gegenöffentlichkeit herstellen.
Die Ausstellung gibt anhand von fünf bewegten Biografien Einblick in das Leben von Mitarbeitenden der Radiosender „Radio Free Europe" und „Radio Liberty". Ob am Mikrofon oder hinter den Kulissen – durch die vielfältigen Lebensgeschichten entsteht ein vielstimmiges Bild der Sender von den Anfängen in den 1950er-Jahren bis in die 1990er-Jahre.
In der Galerie Einwand des Münchner Stadtmuseums und im Foyer des Jüdischen Museums kommen Menschen, deren Leben auf unterschiedliche Weise mit „Radio Free Europe" verknüpft waren, in Video-Interviews zu Wort. Fotos und Dokumente veranschaulichen ihren Weg nach München und ihre Arbeit für die US-amerikanische Militärregierung im Kalten Krieg.
To be seen. queer lives 1900 – 1950, NS-Dokumentationszentrum München, 7. Oktober 2022 bis 21. Mai 2023
Die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum widmet sich der bewegten Geschichte von LGBTIQ* in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ausgewählte Exponate zeigen, wie queeres Leben ab 1900 in allen öffentlichen Bereichen – in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik und Militär – immer sichtbarer wurde. Je selbstbewusster für gleiche Rechte gekämpft wurde, umso größer wurden jedoch auch die Widerstände. Die nationalsozialistischen Machthaber zerstörten die queere Subkultur und die von ihr besetzten Räume schließlich weitgehend.
„To be seen“ lädt Gäste ein, diesen häufig vergessenen Geschichten und Lebensentwürfen nachzuspüren. Neben historischen Zeugnissen werden in der Ausstellung Werke von Kunstschaffenden der Gegenwart gezeigt, die teils eigens für die Ausstellung entwickelt wurden.
19 komplett neue Dauerausstellungen auf der Museumsinsel, Deutsches Museum, ab 8. Juli 2022
Der erste Abschnitt der großen Modernisierung des Gebäudes auf der Museumsinsel ist vollendet. Auf rund 20.000 Quadratmetern gibt es gleich 19 komplett erneuerte Dauerausstellungen zu entdecken. Die thematische Vielfalt reicht dabei von der Atomphysik bis zu Landwirtschaft und Ernährung, von der Chemie bis zu Brücken und Wasserbau, von der Luft- und Raumfahrt bis zur Gesundheit.
Gezeigt werden einige der größten Meisterwerke, wie der erste Dieselmotor, das Siemens-Studio für elektronische Musik, die Helios-Raumsonde oder die berühmt-berüchtigte Enigma-Chiffriermaschine. Einen ersten Einblick in die Abteilungen nach dem Umbau erhalten Sie hier.
Und es sind auch Neuerwerbungen des Deutschen Museums, wie der richtungsweisende Sycamore-Quantenprozessor oder die ersten zugelassenen Anti-Corona-Impfstoffe zu sehen. Viele interaktive Demonstrationen, begehbare Exponate, Erlebnisräume für Virtual Reality oder Augmented Reality und zahlreiche Medienstationen machen Technik und Wissenschaft lebendig und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.
Ausstellungen der MuSeenLandschaft Expressionismus, Museen im oberbayerischen Voralpenland, Herbst und Winter 2022/23
Zwischen München und den Alpen erstreckt sich das landschaftlich außerordentlich attraktive oberbayerische Voralpenland. Im frühen 20. Jahrhundert kamen die jungen Expressionisten aus München hierher, um die Natur in kraftvollen Farben und Formen zu erfassen. Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner waren hier, bevor sie Mitglieder der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke" wurden. Besonders innig waren die Künstler des Blauen Reiter Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk der Region verbunden.
In der „MuSeenLandschaft Expressionismus" gehen Naturerleben und Kunstgenuss eine einzigartige Verbindung ein: Das Buchheim Museum der Phantasie zieht mit seinen weltberühmten Expressionisten die Menschen an den Starnberger See; in Kochel am See bietet das Franz Marc Museum exquisites Kunsterleben rund um seinen Namensgeber; am Staffelsee lockt das Schloßmuseum Murnau mit dem „Blauen Reiter“ und Gabriele Münter; in der Nähe der Osterseen macht das Museum Penzberg mit Campendonk auf sich aufmerksam und in München ist im Lenbachhaus die weltweit größte Sammlung an Werken des „Blauen Reiter“ zu sehen. Ab Herbst 2022 locken all diese Museen mit neuen attraktiven Ausstellungen!
Informationen zu Ausstellungen und zu den Münchner Museen mit Adressen und Öffnungszeiten finden Sie auch auf muenchen.de und auf museen-in-muenchen.de