Mehr als 40 Wochenmärkte mit insgesamt über 120 Geschäften gibt es in München: Jeder hat seine Eigenart, jeder seine Geschichte. Ein kleiner Leitfaden durch die Marktwoche, die – Achtung! – nur von Dienstag bis Samstag dauert.
An sonnigen Nachmittagen wirkt der Markt am Josephsplatz fast wie ein kleines Straßenfest: Zwischen den bis zu dreizehn Ständen toben Kinder, in Grüppchen unterhält sich die Nachbarschaft, und auf den Bierbänken in der Mitte wird mit dem Feierabendbier angestoßen.
Zum Mitnehmen: Kirschen, Zwetschgen oder Äpfel, je nach Saison verändert sich das Angebot vom Obsthof Geiger aus Niederbayern. Die frischen Säfte und die zünftigen Schnäpse gibt es immer.
Zum Sofortessen: Heute lieber Bratwurst- und Steaksemmel vom Sonnenhof oder geräucherte Forellen von Manfred Kneidl?
Zum Ausruhen: Der Joseph-Spielplatz ist nicht nur was für Kinder. Auf den Bänken oder der Wiese sitzt es sich sehr schön.
Josephsplatz, 12 bis 18 Uhr
Gute Lage, viel Platz und eine wunderbare Kulisse – kein Wunder, dass der Mariahilfplatz mehrere Märkte beherbergt. Am Mittwoch den Bauernmarkt mit etwa achtzehn Ständen und feinen, regionalen und tatsächlich saisonalen Produkten, am Samstag den Wochenmarkt – und dreimal im Jahr die Auer Dult mit eigenem Markt.
Zum Mitnehmen: Besondere Auswahl an Fleischprodukten. Von Wachteln und Täubchen bei Geflügel Leserer bis zu frischem Rind- und Lammfleisch bei Metzger Fischer.
Zum Sofortessen: Ein Muss im Frühsommer sind die Holunderkücherl von Johann Zollner – im Rest des Jahres die Apfelvariante.
Zum Ausruhen: Wer mehr Ruhe will, der picknickt sich am besten an der fünf Minuten entfernten Isar durch die Einkäufe.
Mariahilfplatz, 7 bis 13 Uhr
Mit seinen prachtvollen Straßenzügen ist das Lehel eines der schönsten Stadtviertel Münchens. In dieses Idyll fügt sich der kleine Markt mit etwa fünfzehn Ständen nahtlos ein. Hier einzukaufen fühlt sich an wie der Besuch in einem dörflichen Tante-Emma-Laden. Man kennt sich, man ratscht und wird gut beraten – unter freiem Himmel.
Zum Mitnehmen: Die Ziegenprodukte vom Hof Etzlstorfer aus Deutenhausen sind vielfach ausgezeichnet und schmecken genauso!
Zum Sofortessen: Viele Einheimische kommen extra wegen der fantastischen Kuchen von Plöckl’s. Gebacken werden sie auf einem Bauernhof im Dachauer Hinterland.
Zum Ausruhen: Besonders gemütlich wird es mit einem Glas Wein vom fränkischen Gut Hassold in der Hand. Im Sommer ein Silvaner, im Winter Glühwein zum Aufwärmen.
St. Anna Platz, 10.30 bis 18 Uhr
Er ist der jüngste unter den Münchner Märkten – so wie das Neubauviertel um ihn herum, nicht weit vom Olympiapark, befindet er sich noch im Wachstum. Und trotzdem: Die etwa zehn Stände bieten von Wurst über Gemüse bis zum Mittagssnack alles, was das Marktherz braucht.
Zum Mitnehmen: Türkischer Obatzda – allein für die feurige Käsemischung lohnt es sich bei Sadak einzukaufen. Und für die eingelegten Meeresfrüchte und die Oliven.
Zum Sofortessen: Einen Anflug von Hipstertum gibt es am Stand mit Filterkaffee, Himbeertarte oder Quiche.
Zum Ausruhen: Direkt hinter den Marktständen sprudeln Wasserfontänen aus dem Boden. An heißen Tagen ein riesiger Spaß für Kinder.
Ackermannbogen, 13 bis 18 Uhr
Unter der Woche bemerkt man den unscheinbaren Platz zwischen Brudermühl- und Thalkirchner Straße in Untersendling kaum, aber am Samstag steht hier einer der besten Märkte Münchens. An den zwölf Ständen gibt es von Honig bis Südtiroler Schmankerln alles in Topqualität.
Zum Mitnehmen: Am Stand von Familie Bantschow liegen neben dem besten Obst und Gemüse der Saison auch Raritäten wie Flugmangos.
Zum Sofortessen: Wem das klassische Grillhendl nicht deftig genug ist, der kriegt bei Hertel auch krosse Haxn und Spareribs.
Zum Ausruhen: So richtig gemütlich ist es hier nicht. Dafür liegt der Flaucher mit viel Grün und Ruhe gleich um die Ecke.
Resi-Huber-Platz , 7 bis 13 Uhr
Einen Überblick über alle festen, Wochen- und Bauernmärkte in München finden Sie bei den Markthallen München.