Wer sind wir? Was ist fair? Wer bestimmt? Und warum? Die großen Fragen der Menschheit unterhaltsam auf die Bühne zu bringen für ein Publikum vom Krabbelkind bis hin zum jungen Erwachsenen, das ist die große Leistung der Schauburg München.
Die knalligen Illustrationen auf der Webseite und den Broschüren der Schauburg spielen mit dem Namen des Theaters am Elisabethplatz in Schwabing. Auf dem Spielplan der Schauburg steht die ganze Gefühlswelt junger Menschen, eingefangen in speziell für dieses Publikum verfassten Stücken zeitgenössischer Autoren.
Dazu zählen Neuinterpretationen von Stoffen der Weltliteratur ebenso wie Stücke, die direkt die Lebenserfahrungen des jungen Publikums aufgreifen und die gesellschaftliche Wirklichkeit, in der es aufwächst. In Szene gesetzt werden sie von einem Ensemble, das immer wieder auch die mitgebrachten Eltern und Großeltern vom Hocker reißt. Das Bewusstsein, dass die Kinder und Jugendlichen im Publikum in unterschiedlichen Kulturen zu Hause sind, prägt den Spielplan.
Andrea Gronemeyer, seit der Spielzeit 2017/18 Intendantin des Hauses, legt großen Wert darauf, dass die Stücke immer wieder auch das Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft thematisieren. Dazu sind fast alle theatralen Mittel recht. Auf den beiden Bühnen, der Großen Burg und der Kleinen Burg, wird gerobbt, getobt, gerappt, gesungen, getanzt und improvisiert.
Mit dem Schauburg Labor in Ramersdorf hat die Schauburg 2024 eine zweite Spielstätte eröffnet. In der Rosenheimerstraße 192 gibt es Raum für ungezähmte Kreativität und in Bälde auch ein Café. Kinder und Jugendliche aller Altersstufen haben hier die Möglichkeit, sich selbst über die ganze Spielzeit oder in Ferienprojekten im Tanz, in der Musik, im Schauspiel und im Schreiben auszuprobieren.
Die Schauburg ist eines der größten und wichtigsten Theater für ein junges Publikum in der Bundesrepublik. Gegründet wurde sie 1953 als Münchner Märchenbühne, 1969 dann von der Stadt München übernommen. Das Gebäude, in dem das Theater heute residiert, wurde 1926 als Lichtspieltheater errichtet, das damals den typischen Namen „Schauburg“ bekam.
Nach 40 Jahren Kinobetrieb zog dort eine der bekanntesten Diskotheken Deutschlands ein, das „Blow Up“. In den fünf Jahren seines Bestehens traten hier Pink Floyd, Yes und Künstler wie Jimi Hendrix und Sammy Davis, Jr. auf.
Ende der 1970er-Jahre übernahm die Landeshauptstadt München das Gebäude und baute es zum Theater um. Es war die Zeit, als unter den Machern von Kindertheater die Forderung nach mehr „Grips“ und weniger Märchenbühne laut wurde.
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