Im Dezember schillert und schlittert München um die Wette: Auf dem Nymphenburger Kanal treffen sich Grüppchen zum Eisstockschießen. Auf dem etwas anderen Christkindlmarkt „Pink Christmas“ geht’s ums Auffallen und ein entspanntes Miteinander.
Der Klassiker unter den Münchner Weihnachtsmärkten ist der Christkindlmarkt rund um den Marienplatz – der größte und traditionsreichste der Stadt. Bis zum Heiligabend gibt es vor der beleuchteten Kulisse aus Rathaus, Frauendom und der Kirche Alter Peter weihnachtliche Musik, hochwertiges Kunsthandwerk, Glühwein, Bratwüste und gebrannte Mandeln. Und zwischen den Buden ragt der riesige Münchner Christbaum empor.
Christkindlmarkt, 27. November bis 24. Dezember 2023, Marienplatz
Bei der „Night of the Proms“ von 15. bis 17. Dezember 2023 in der Olympiahalle treffen klassische Musik und Pop-Klänge auf faszinierende Weise zusammen. Berühmte Musiker singen dabei mit Sinfonieorchestern ihre größten Hits aus allen möglichen Genres und Epochen. Immer mit dabei: Lieder wie „Music was my first love“ und „Land of hope and glory“.
Night of the Proms, 15. bis 17. Dezember 2023, Olympiahalle
Hier geht’s um Stil, ums Einrichten und die Frage: Wohnst du noch oder lebst du schon? Die Messe „Heim + Handwerk“ auf dem Messegelände ist die größte ihrer Art in Süddeutschland und dürfte mit gut tausend Ausstellern um die 100.000 Besucher anlocken. Für sie gibt es Inspiration rund um Möbel, Handwerk und die neuesten Ideen junger Designer. Fachleute stehen bei Themen wie „Tiny Houses” oder mitwachsenden Kinderzimmern beratend zur Seite.
Heim + Handwerk 2023, 29. November bis 3. Dezember, Messe München
Am Pink Christmas führt kein Weg im Glockenbachviertel vorbei. Am idyllischen Stephansplatz zeigt der Christkindlmarkt „Pink Christmas“, dass Weihnachten nicht immer nur traditionell sein muss. Die Münchner lieben die ungewöhnliche Atmosphäre aus Schlager-Musik, Prosecco-Bar, Travestieshows mit Whitney-Houston-Doubles, Kitsch und rosafarbenem Plüsch. Dass hier Heteros, Schwule und Lesben gemeinsam feiern, zeigt das respektvolle und selbstverständliche Leben-und-leben-Lassen in der Stadt. Der Erlös geht unter anderem an die Aids-Hilfe und soziale Münchner Projekte.
Pink Christmas, 27. November bis 23. Dezember, Stephansplatz
Passend zur Adventszeit begrüßt das Team des Münchner Rudelsingens alle Fans des Kultformats mit einem vorweihnachtlichen Programm zum Mitsingen. Lieblingshits und die schönsten Weihnachtslieder aus aller Welt wechseln sich ab, wobei das Publikum tatkräftig mitsingt. Dabei wird es live von zwei bis drei Musikern mit Klavier, Gitarre und weiteren Instrumenten begleitet, die Texte werden per Beamer auf eine Leinwand projiziert.
Vorweihnachtliches Münchner Rudelsingen, Gasteig HP8
Der Showpalast verwandelt sich in ein winterliches Wunderland, in welchem der Bub Robert auf einer abenteuerlichen Reise seine Fantasie zurückgewinnen muss. Natürlich hat er dabei tatkräftige und lustige Weggefährten an seiner Seite: Feen, Zauberer und Bösewichte oder majestätische Pferde, süße Ponys sowie rasante Trickreiter. Musik, Bühnenbild, bunte Kostüme, Feuereffekte, Stunts und eine Westernnummer runden das Programm ab.
Cavalluna Kids WinterWünscheLand, Showpalast München, Fröttmaning
Am besten direkt losschießen! Denn zu viel Ehrgeiz schadet dem Vergnügen, sagen die Eisstockschießer auf dem Nymphenburger Kanal. Hier am Schloss sind Anfänger ebenso willkommen wie Fortgeschrittene, wenn es kalt und der Bach zugefroren ist. Freunde und Familie versuchen dann in Teams auf einer der 40 Bahnen mit Stöcken (gibt’s zum Ausleihen!) so nah wie möglich an die Daube heranzukommen. Ein großer Spaß – und eine uralte Münchner Tradition!
Die Weihnachtsmärkte heißen hierzulande oft Christkindlmärkte – in Bayern liefert nämlich das Christkind, nicht der Weihnachtsmann die Geschenke aus. Zu jedem Besuch eines Christkindlmarktes gehört der Genuss von mindestens einer Tasse Glühwein mit Schuss. Selbst Weihnachtsskeptiker, die mit dem Trubel rund ums stille Fest nichts anfangen können, dürften spätestens nach der dritten Tasse in adventliche Heiterkeit geraten. Eine besondere Variante bietet der Mittelalter-Markt am Wittelsbacher Platz mit frischem Met. Am Isartor köchelt ein riesiger Kessel Feuerzangenbowle vor sich hin. Glühbiere schenkt Spöckmaier’s Christkindl-Stube am Sternenplatzl aus. Wenn nach so viel Genuss der Hunger kommt, empfiehlt sich ein Abstecher zum Sendlinger Tor, wo es die angeblich beste Bratwurstsemmel der Stadt gibt: Die „Regensburg Spezial“ wird mit süßem Senf und Meerrettich gereicht. Wer es lieber vegetarisch mag, schaut bei einem der vielen Essensstände auf dem Tollwood vorbei. Last-Minute-Geschenke-Käufer werden hier ebenfalls fündig, die Auswahl reicht von Mützen über Naturkosmetik, Schaukeln und Metallkunst bis hin zu Musikinstrumenten. Und ja: notfalls gibt es auch hier genug Glühwein.
Es braucht gar keine Musik, um das Ambiente eindrucksvoll zu finden. Der Herkulessaal in der Residenz gehört zu den schönsten Sälen in München: hohe Decke, massive Bühne, viel Stein, Wandteppiche mit griechischen Motiven. Die Einrichtung ist durchaus herrschaftlich – kein Wunder, ursprünglich diente der Raum Ludwig I. als Thronsaal. Wenn allerdings noch Musik dazu kommt, entfaltet sich der ganze Zauber des Saals. Die Akustik ist ausgezeichnet. Besonders beliebt sind die Weihnachtskonzerte, sie richten sich an die ganze Familie, an Neueinsteiger in die Klassik genauso wie an Kenner. Den festlichen Schlusspunkt bildet das gemeinsame Weihnachtsliedsingen. Bis zur Eröffnung des Gasteigs 1988 war der Herkulessaal das wichtigste Konzerthaus der Stadt für klassische Musik. Er bietet Platz für rund 1400 Personen. Weil die Residenz während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde, baute man den Herkulessaal 1953 im neoklassizistischen Stil wieder auf. Karten gibt es unter anderem bei München Ticket.
Wenn Weihnachten naht und die Nächte dunkel sind, kommen sie wieder aus ihren Verstecken: böse Geister. So glaubten es zumindest die Menschen früher – und erfanden den Brauch der Rauhnächte. Jeden Abend räucherten sie ihre Häuser und Ställe aus, in der Hoffnung, so die Gespenster zu vertreiben. Der Glaube ans Ausräuchern ist inzwischen verflogen, die Tradition hat sich erhalten. Ein besonderes Highlight der Rauhnächte sind die sogenannten Perchtenläufe, bei denen sich Menschen als Dämonen oder Hexen verkleiden. Unter fürchterlichen Holzmasken und zottigen Fellen lärmen sie dann nachts durch die Gassen. In Berchtesgaden sind die Spukgesellen als Buttnmandl und Kramperl bekannt. Am ersten Advent ziehen sie beim Buttmandllauf durch den Ortsteil Loipl, am zweiten durch Winkl; am Nikolaustag treiben sie nach Einbruch der Dunkelheit in fast allen Gemeinden ihr Unwesen. Mit der Nacht der Heiligen drei Könige am 6. Januar endet die Zeit der Rauhnächte.
Einen ausführlichen Veranstaltungskalender finden Sie hier.