München ist keine Faschingshochburg – und hat mit den Marktweibern auf dem Viktualienmarkt dennoch etwas weltweit Einzigartiges zu bieten. Wer im Februar bereits von Sommerurlaub und Sport im Freien träumt, bekommt auf der Reise- und Freizeitmesse „f.re.e“ beste Inspiration.
Schon kurz nach Weihnachten stapeln sich in den Münchner Bäckereien die bunt gefüllten Krapfen, ein eindeutiges Zeichen, dass der Fasching naht. Denn schon am Dreikönigstag (6. Januar) beginnt offiziell die Faschingszeit und endet mit dem Faschingsdienstag. Dieser ist der Höhepunkt des Münchner Faschings: Auf dem Viktualienmarkt spricht dann der Oberbürgermeister, Prinzenpaar und Faschingsgarde verabschieden sich mit ihrem letzten Auftritten – und tausende Menschen freuen sich auf den Tanz der Marktweiber. Unterm Jahr verkaufen diese Frauen an ihren Ständen Obst und Gemüse, Fisch, Blumen, Gewürze oder frische Säfte. Jetzt wirbeln sie in knallbunten Kostümen über die Bühne, dass die Petticoat-Röcke und hohen Hüte nur so fliegen. Den Start macht jedes Jahr das Kultlied „Linie 8“, darauf folgen neu einstudierte Tänze. Ein einmaliges Erlebnis!
Tanz der Marktweiber, Faschingsdienstag, 21. Februar 2023, Viktualienmarkt
Unter dem Motto „Natur feiern in der Stadt" findet vom 3. Februar bis 7. Oktober 2023 das Flower Power Festival München statt. Dabei dreht sich im wörtlichen wie im übertragenen Sinne alles um das Thema Blüte. Impulsgeber des stadtweiten Festivals sind der Gasteig, der Botanische Garten München-Nymphenburg, das BIOTOPIA-Naturkundemuseum Bayern und die Kunsthalle München, deren Ausstellung „Flowers Forever. Blumen in Kunst und Kultur" der Ausgangspunkt des Festivals ist.
Flower Power Festival München, 3. Februar bis 7. Oktober 2023, verschiedene Orte
Auf der Messe „f.re.e“ geht’s von 22. bis 26. Februar 2023 gedanklich in den Urlaub, in die Berge, aufs Wasser und aufs Fahrrad. Die größte Reise- und Freizeitmesse in Bayern inspiriert in Sachen Camping, Kreuzfahrt, Gesundheit und Wellness, Wassersport sowie allem, was mit dem Thema Outdoor zu tun hat. Vor Ort in der Messe München können Besucher an steilen Felswänden klettern, sich im Stand-up-Paddling versuchen und sogar einen Schnuppertauchkurs belegen.
Messe „f.re.e“, 22. bis 26. Februar 2023, Messe München
Die groß angelegte monografische Ausstellung widmet sich erstmals dem Thema der Reise, das für Max Beckmann (1884 –1950) von existentieller Bedeutung war. Sein Leben war geprägt durch tragische Erfahrungen von Krieg und Exil, aber auch von mondänen Urlaubsreisen, von Freiheitsdrang und Reisesehnsucht.
Etwa 100 Leihgaben aus privaten und öffentlichen Beckmann-Sammlungen in Europa und den USA, wie das erste Triptychon „Departure" aus dem MoMA (Titelbild der Ausstellungsvorschau), zeigen die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens und ergänzen den größten europäischen Gemäldebestand Beckmanns, der sich in der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne befindet.
Mithilfe der Schenkung der Familiennachlässe Max Beckmanns an das Max Beckmann Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Jahr 2015 können erstmals auch zahlreiche unbekannte Materialien und Dokumente wie Fotoalben und Filme präsentiert werden, die einen neuen und aktuellen Blick auf den Künstler ermöglichen.
Max Beckmann – Departure, 25. November 2022 bis 12. März 2023, Pinakothek der Moderne
Die Ausstellung, die sich erstmals der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume von Altertum bis heute widmet, zeigt ein spannendes Potpourri von Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie naturwissenschaftlichen Objekten. Unter den 170 Werken aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandenen Installationen sind Arbeiten von Jan Brueghel dem Jüngeren, Dante Gabriel Rossetti, Andreas Gursky, Ai Weiwei, Viktor&Rolf und vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern.
Flowers Forever. Blumen in Kunst und Kultur, 3. Februar bis 27. August 2023, Kunsthalle München
Ein Winter in München ohne Skifahren oder Snowboarden: unvorstellbar. Schließlich liegen die Berge direkt vor der Haustür. In etwa einer Stunde ist zum Beispiel das Brauneck bequem per Auto oder Zug erreichbar, das Skigebiet bei Lenggries bietet abwechslungsreiche Pisten und eine lange Talabfahrt, hat die besten Schneeverhältnisse allerdings im Hochwinter. Das Sudelfeld bei Bayrischzell ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Skigebiet und gilt als besonders familienfreundlich; die Liftanlagen werden seit Jahren ausgebaut und modernisiert. Direkt bei Garmisch-Partenkirchen gibt es gleich zwei Gebiete: zum einen Garmisch mit Hausberg, Alpspitze, Kreuzeck und der legendären Kandahar-Abfahrt, zum anderen die Zugspitze, Deutschlands höchstes Skigebiet. Dort oben liegt sogar noch Schnee, wenn unten im Tal wieder die Biergärten öffnen – aber auch auf den Sonnenterrassen auf dem Zugspitzplatt lassen sich die ersten warmen Strahlen des jungen Jahres genießen.
Wem die Schlittenberge in den Münchner Parks zu klein sind, der kann es ja mal mit richtigen Bergen versuchen. Am besten mit dem Wallberg bei Rottach-Egern, einem 1722 Meter hohen Gipfel der bayerischen Voralpenkette. Von der Bergstation der Wallbergbahn schlängelt sich eine 6,5 Kilometer lange Naturrodelbahn gen Tal – die Abfahrt gehört damit zu den längsten und sportlichsten in ganz Deutschland. Bis zum Ziel legen die Rodler 825 Höhenmeter in rund 30 Minuten zurück. Schlitten können an der Wallbergbahn ausgeliehen werden. Der Rodelbetrieb findet bei ausreichend Schnee täglich statt, nachts wird die Strecke wieder frisch präpariert. Zur Entspannung geht es nach der Abfahrt wahlweise auf Bier und Brotzeit ins Herzogliche Braustüberl Tegernsee – oder in die Seesauna Tegernsee. Highlight jedes Saunabesuchs ist das Schwitzen im Saunaschiff „Irmingard“, einem 15 Tonnen schweren Dampfer aus dem Jahre 1925, auf dem früher Kapitäne ausgebildet wurden.
Schmalznudeln – in Bayern besser als Auszogne oder Kiachl bekannt – haben trotz ihres Namens wenig mit Pasta gemein. Auszogne sind ein traditionelles Gericht der alpenländischen Küche: Sie werden aus Hefeteig in Fett gebacken und mit Puderzucker bestreut, sind kreisrund, mit dickem Rand und extrem dünner Mitte. Der Name des Gebäcks spielt auf die traditionelle Zubereitungsweise an, als der Hefeteig noch mit der Hand und über dem Knie zu Ringen ausgezogen wurde. Auszogne findet man in vielen Konditoreien, unbestrittene Nummer Eins in Sachen Schmalzgebäck ist jedoch das Café Frischhut am Viktualienmarkt. In den Siebziger-und Achtzigerjahren schauten die Nachtschwärmer, kaum dass die Discos zugesperrt hatten, frühmorgens auf eine Schmalznudel und eine Tasse Kaffee vorbei. Heute gehören zu den treuesten Kunden die Standlbetreiber am Viktualienmarkt.
Einen ausführlichen Veranstaltungskalender finden Sie hier.
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