Vom Residenz- bis zum Bier- und Oktoberfestmuseum: Münchens Innenstadt ist ein Paradies für alle, die besondere Museen lieben, und einige davon lassen sich mit einem kurzen Spaziergang verbinden. Ein Überblick.
In der Münchner Innenstadt herrscht eine hohe Dichte an verschiedenen Museen und Ausstellungsräumen, die so vielfältig sind wie die Stadt selbst. Wer sich nicht entscheiden kann, schafft auch mehr als ein Museum am Tag und kann die Ausstellungen mit einem gemütlichen Spaziergang verbinden – immer vorbei an wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Wo starten bei so viel hochkarätiger Auswahl? Am besten an der Residenz. Sie ist die erste Anlaufstelle für alle, die an der Geschichte rund um die Wittelsbacher Herrscher interessiert sind. Das ehemalige Anwesen an der Residenzstraße war nämlich ihr Wohn- und Regierungssitz. Höhepunkte sind Grottenhof und Antiquarium aus der Renaissance, der barocke Kaisersaal, die prunkvollen Reichen Zimmer aus dem Rokoko, sowie das klassizistische Appartement König Ludwigs I. Im Cuvilliés-Theater des Architekten François Cuvilliés wurde 1781 Mozarts Oper „Idomeneo“ uraufgeführt. Rund 1500 Exponate, darunter die Kroninsignien der bayerischen Könige, umfasst die Schatzkammer des Schlosses.
Nur einen Steinwurf entfernt, liegt die Kunsthalle München in der Theatinerstraße – eins der führenden Ausstellungshäuser Deutschlands. Jährlich werden dort drei Ausstellungen präsentiert. Das zeitliche Spektrum reicht von der Vor- und Frühgeschichte bis in die unmittelbare Gegenwart. Kunst und Kulturen der ganzen Welt finden hier ihren Auftritt: ob in Form von Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie, Kunsthandwerk oder Design. Die Ausstellungen sind immer spannend und wechseln drei- bis viermal im Jahr.
Zwischen den Alpen und der luxuriösen Maximilianstraße liegen in München nur zehn Minuten.
Zwischen der Kunsthalle und dem Münchner Stadtmuseum liegt ein zehnminütiger Fußweg, der über die Weinstraße und den Marienplatz führt. Hier, im Turm des Alten Rathauses, befindet sich übrigens das Spielzeugmuseum, wo Erwachsene ihre Kindheit Revue passieren lassen können und Kinder bei Spielsachen aus Holz und Blech sowie Puppen große Augen bekommen.
Über den Rindermarkt geht es dann schließlich zum Sankt-Jakobs-Platz. Die hier angesiedelten historischen Gebäude beherbergen das Stadtmuseum. „Typisch München“ heißt die Kernsammlung, die anhand ausgewählter Objekte Münchens Geschichte veranschaulicht. Darüber hinaus gibt es Abteilungen zu Musik, Puppentheater und Schaustellerei, zum Nationalsozialismus in München, sowie Sammlungen und Ausstellungen zu Mode, Grafik, Fotografie und Film.
Direkt gegenüber am Sankt-Jakobs-Platz befindet sich ein wichtiges Zeugnis der Versöhnung und Integration. 2006 eröffneten hier die jüdische Hauptsynagoge Ohel Jakob, das jüdische Gemeindehaus und das Jüdische Museum mit Einblicken in die jüdische Geschichte und Kultur von München. Die permanente Präsentation „Stimmen_Orte_ Zeiten" fokussiert die jüdische Geschichte und Kultur von München. Wechselnde Ausstellungen auf zwei weiteren Ebenen zeigen neue Aspekte aus Kunst, Geschichte und Kultur. Wer vor einem Besuch oder danach eine Pause einlegen möchte, kann das im Café Exponat tun – bei schönem Wetter sitzt es sich wunderbar auf dem Sankt-Jakobs-Platz direkt vor der Synagoge.
Zurück in der Fußgängerzone stellen präparierte Tiere in ihren Lebensräumen und der sagenumwobene Wolpertinger im Jagd- und Fischereimuseum einen Anziehungspunkt für Fans des Jagen und Fischens. 2015 eröffnete außerdem eine wildbiologische Abteilung mit Waldpfad, der interkativ in die Lebenswelten des Wildes entführt.
Im Herzen der Altstadt, nur ein paar Minuten von der Fußgängerzone entfernt, hat Ende 2017 in einem ehemaligen Umspannwerk der Stadtwerke das erste Museum of Urban Art (MUCA) in Deutschland eröffnet. Hier zeigt sich Street Art museumsreif und immer wechselnde Ausstellungen stellen zeitgenössische Kunst in den Mittelpunkt. Ein Highlight ist das angeschlossene Ein-Sterne-Restaurant Mural, wo nachhaltige Produkte aus der Region lecker aufgetischt werden.
Wie wäre es mit einem Spaziergang Richtung Osten, um den Bierdurst anzukurbeln? Beim Isartor entführt das Bier- und Oktoberfest-Museum in einem der ältesten Häuser Münchens (14. Jh.) in die Welt rund um das Bier, das Brauen, die Bierbarone und das Oktoberfest. Auf der anderen Seite des Isartors wartet das schräge und originelle Valentin-Karlstadt-Musäum. Der Humor und der skurrile Erfindungsgeist des Münchner Komikers gipfeln in Exponaten wie dem „Winterzahnstocher“. Wer vorab tiefer in die Beziehung und das Schaffen des Komikerduos Karl Valentin und Liesl Karlstadt eintauchen möchte, kann das spannende und unterhaltsame Interview mit einem Paartherapeuten nachlesen.
Weiter geht's Richtung Isar, wo eines der bedeutendsten naturwissenschaftlich-technischen Museen der Welt liegt – das Deutsche Museum. Oskar von Miller gründete es Anfang des 20. Jahrhunderts auf einer Isarinsel im Stadtgebiet, der heutigen Museumsinsel. Eineinhalb Millionen Gäste treffen jedes Jahr auf gut 25.000 Exponate. Unsere Autorin hat in diesem Artikel ihr liebstes Ausstellungsstück vorgestellt: das Bergwerk. Eine Unterwelt, deren Rundweg sich über 400 Metern Länge erstreckt, welcher sich im Untergeschoss des Deutschen Museums befindet und drei Stockwerke in die Tiefe führt. Wer den Standort auf der Museumsinsel erkunden möchte, sollte sich definitiv einen ganzen Tag Zeit nehmen.
Auf der benachbarten Insel, der Praterinsel, liegt das Alpine Museum – interessant für alle Outdoorfans und Menschen, die mehr über die alpine Geschichte erfahren möchten. Diese wird aus den Blickwinkeln Wissenschaft, Geschichte, Tourismus, Sport und Kunst beleuchtet. Es gehört übrigens zum Deutschen Alpenverein, weshalb es Bergfeeling mitten in München verspricht!
Zwischen den Alpen und der luxuriösen Maximilianstraße liegen in München nur zehn Minuten. Wer sich von den Schaufenstern der Shopping-Meile lösen kann – oder von dem Sonnenuntergang, der in dieser Straße besonders golden leuchtet – sollte dem Museum Fünf Kontinente noch einen Besuch abstatten. Wie der Name bereits vermuten lässt, können Gäste hier die ganze Welt bereisen: Zeugnisse aus Afrika, Nord- und Südamerika, Indien, Ostasien und Ozeanien werden im Museum präsentiert. 1862 als erstes ethnologisches Museum Deutschlands gegründet, verschreibt es sich bis heute der Verständigung zwischen den verschiedenen Kulturen der Welt sowie dem Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Unsere Autorin hat übrigens eine Nacht lang im Museum Fünf Kontinente verbracht und über ihre abenteuerliche Erfahrung geschrieben.
Die Münchner Innenstadt hat natürlich nicht nur innerhalb ihrer Museumslandschaft Vielfalt zu bieten. Tolle Shopping-Möglichkeiten lassen sich gut mit einem Besuch im Museum verbinden, eine große Auswahl an Einkehrmöglichkeiten, wie beispielsweise das geschichtsträchtige Café Luitpold, runden den perfekten Tag ab.
Weitere Informationen rund um einen Museumsbesuch finden Sie unter www.museen-in-muenchen.de.
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