Mit einer Lichtinszenierung der besonderen Art präsentierte die Landeshauptstadt das Kunstareal München im Winter 2020/21. Licht- und Videoinstallationen luden bis zum 14. Februar 2021 täglich ab Beginn der Dämmerung bis 21 Uhr zu Streifzügen vom Königsplatz bis zu den Pinakotheken ein. Die Lichtaktion mit dem Titel "Inside/Out" kam nicht nur bei den Besucher*innen sehr gut an, sondern ist auch für den Leading Cultural Destinations (LCD) Award 2021 in der Kategorie "Traveller's Awards" im Bereich "bestes Kulturfestival" nominiert. Mit einem Like für das Münchner Nominierungs-Video auf YouTube kann man mithelfen das Münchner Projekt ganz nach vorne zu bringen.
Wer seine Stimme für die Münchner Lichtaktion im Kunstareal abgeben möchte, kann das ganz leicht über folgenden Link auf dem Videoportal YouTube tun.
Die großangelegte Lichtaktion bringt das Areal mit seinen achtzehn Museen und Ausstellungsräumen, international renommierten Hochschulen und der Vielzahl an Kulturinstitutionen zum Leuchten. Die verschiedenen Lichtinstallationen lassen Besucher*innen die räumliche Gesamtheit des Kunstareals erleben, indem sie dessen einmalige Verbindung aus Kunst, Kultur und Wissen mit Licht- und Videoinstallationen in Szene setzen.
Die exklusiv für das Kunstareal entworfene Lichtaktion ist ein Projekt der Landeshauptstadt München und wurde mit der Münchner Videokünstlerin Betty Mü (in Zusammenarbeit mit der Agentur WE ARE VIDEO), Gastkünstlern, dem Kulturreferat / Technik und den Institutionen des Kunstareals umgesetzt.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Lichtaktion nicht in Form einer definierten Veranstaltung stattfinden. Stattdessen soll sie Besucher*innen bei Einbruch der Dämmerung zu einem Besuch im Kunstareal inspirieren, sie dort zum Flanieren einladen und ihnen Aufenthaltsqualität, aber auch Orientierung bieten. Gleichzeitig sollen die Gäste animiert werden, das vielfältige Kulturangebot des Kunstareals für sich zu entdecken, und es natürlich auch zu nutzen, sobald dies wieder möglich ist.
Die Installation „Inside | Out“ der Münchner Videokünstlerin Betty Mü bildet den Mittelpunkt der Lichtaktion im Kunstareal München. Die Intention: Das Kunstareal in seiner inhaltlichen Gesamtheit sicht- und erlebbar zu machen. „Inside | Out“ projiziert unter anderem die Kreisform als Symbol der Ganzheit, des Umfassenden und Verbindenden an die Fassaden der Staatlichen Antikensammlungen, der Nordseite der Pinakothek der Moderne und über dem Eingang des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst.
Wie auf einem großen Radarschirm erscheinen Echos von Exponaten, Leucht- und Orientierungspunkte des Areals, in einem Spiel aus Symmetrien und Spiegelungen, überraschenden Drehungen und Wendungen, abstrakt bis ins Surreale, aber mit emotionaler Wucht in Bewegung gesetzt. „Die Installation ist eine Einladung zu einer Reise durch das Kunstareal“, so die Künstlerin, „bei der wir dessen Schätze von innen nach außen kehren, aber auch manchmal vom Kopf auf die Füße stellen, um die kulturelle Vielfalt des Kunstareals München gerade in dieser besonderen Zeit widerzuspiegeln und zu beleuchten.“
Exponate aus der Pinakothek der Moderne
Von den Dächern des Kunstareals München scheinen riesige Lichtstrahlen von Dach zu Dach und verbinden die Museen und Einrichtungen des Kunstareals. Sie begrenzen es räumlich und zeigen zugleich seine Dimensionen auf. Miteinander verbundene Formen werden als Einheit wahrgenommen.
Die Lichtbänder erstrecken sich von den Propyläen zum NS-Dokumentationszentrum bis hin zu den Pinakotheken und setzen so ein Zeichen der Verbundenheit und Vielfalt.
Die Lichtinstallation des Gastkünstlers Yul Zeser setzt die Propyläen mit einer Innen-Raum-Beleuchtung in Szene. Das klassizistische Bauwerk von Leo von Klenze bildet den westlichen Abschluss des Königsplatzes und gewährt dennoch einen Durchblick entlang der prominenten West-Ost-Straßenachse. Beim Betreten des Gebäudes tritt eine orthogonal zur West-Ost-Achse verlaufende zweite Achse in Erscheinung.
Vier Softboxen scheinen nach außen sowie ins Innere des Gebäudes und heben eine neue Perspektive der Propyläen heraus. Die monumentale klassizistische Architektur des Gebäudes steht in direktem Kontrast zu dem weichen, harmonischen Licht.
Im Rahmen der Lichtaktion gewährt der Gastkünstler Helmut Eding einen anderen Blick auf die „Konstellation Kunstareal“. Wie Gestirne im Raum versinnbildlichen achtzehn Kugeln in verschiedenen Größen den Makrokosmos der dortigen Museen.
Jede Kugel ist eine Welt für sich und zugleich Teil eines Systems. Beleuchtet erscheint hier das Große im Kleinen und das Kleine im Großen. Eding bemalt die runden Lichtobjekte von Hand in grafischem Schwarzweiß und lässt sich dabei von der visuellen Identität des Areals inspirieren. Pulsierendes Licht aus dem Inneren der Kugeln heraus ummantelt die Installation.
Moving Lights nehmen die Stabformen der Fassade des Museums Brandhorst auf und spielen mit den Linien auf der Westseite des Gebäudes.
An der Ecke Barer- / Theresienstraße bringt ein dezent illuminierter Lichtwald eine effektvolle Stimmung in die sonst eher dunkle Umgebung. Umgesetzt wurde dieser von Georgel Cita und seinem Team (Kulturreferat /Technik).
Ab Januar 2021 kommt eine weitere Installation hinzu. Bei dem Videomapping „Blick | Wechsel“ schauen Gesichter aus der Alten Pinakothek heraus. Die Künstlerin Betty Mü nimmt Ausschnitte bekannter Werke der Alten und Neuen Pinakothek zur Vorlage, animiert diese und projiziert sie auf die Front an der Ostseite der Alten Pinakothek.
Die Augen scheinen auf Passanten*innen zu warten, beinahe auf sie lauern und sie zu beobachten. Beim Betrachten darf dieser Blickwechsel auch ein Gefühl der Intimität auslösen, vielleicht sogar Herzklopfen verursachen und schließlich eine Frage aufwerfen: Will man die Kunst, der man so tief in die Augen geblickt hat, nicht schon bald näher kennenlernen?
Pressefotos der Lichtaktion und der Künstler*innen zum Download finden Sie hier.
Erfahren Sie mehr über die Künstler*innen der Lichtaktion im Kunstareal: Betty Mü, Yul Zeser und Helmut Eding. Alle Infos finden Sie hier.