München ist besonders im Sommer ein beliebtes Reiseziel. Für die richtig heißen Tage haben wir Orte gesammelt, an denen man sich gut abkühlen kann – vom klimatisierten Museum bis zum eiskalten Isarkanal, vom schattigen Biergarten bis zum Ausflug in die Berge.
Sobald es in München heiß wird, zieht es alle ans Wasser – und davon hat die Stadt zum Glück genug. So finden alle noch ein ruhiges Plätzchen, selbst an der Isar, die im Sommer zum beliebtesten Treffpunkt avanciert. Aber sowohl im nördlichen als auch im südlichen Flussabschnitt ist weitaus weniger los, zum Beispiel an der Großhesseloher Brücke oder am Stauwehr Oberföhring. Die Isar erreicht als fließendes Gewässer höchstens 22 Grad, ansonsten hat sie im Sommer um die 18 Grad. Das wissen auch diejenigen, die gerne ins Naturbad Maria Einsiedel gehen, denn dort gibt es neben den Naturschwimmbecken auch einen Isarkanal, der an heißen Tagen perfekt abkühlt. Auch die anderen Freibäder versprechen mit Wassertemperaturen von 22 bis 24 Grad reichlich Erfrischung. Wer lieber rausfährt, sucht sich einen der kühleren Bergseen – wie den Walchensee, den Königssee oder den Eibsee. Aber auch die beliebten Badeseen im Voralpenland wie der Starnberger See, Tegernsee oder Chiemsee erreichen im Sommer maximale Wassertemperaturen von 24 Grad.
Wenn wir schon beim Wasser sind, dürfen die Brunnen der Stadt natürlich nicht fehlen: München hat fast 700 Brunnen – und alle haben Trinkwasser, solange nichts anderes vermerkt ist. Bei manchen Brunnen kann man sich nur kurz abfrischen, bei anderen sogar durchlaufen – so zum Beispiel am großen Stachus-Brunnen, am Rindermarkt-Brunnen oder bei dem Brunnen am Jakobsplatz. Auch beim Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz oder dem Wasserglockenbrunnen am Frauenplatz kann man, wenn man in der Innenstadt unterwegs ist und eine Pause braucht, mal eben die Füße reinhalten. Auf der digitalen Karte der kühlen Orte der Stadt München sind außerdem alle Trinkwasserbrunnen eingezeichnet. Wer mit Kindern unterwegs ist, freut sich zudem über Wasserspielplätze: Zu den bekanntesten zählen der Wasserspielplatz im Ostpark, der im Hirschgarten sowie der im Westpark.
Natürlicher Schatten ist bekanntlich der beste. Wer unter Bäumen sitzt, hat es gleich einige Grad kühler! Am besten verbindet man den Schatten noch mit einem kühlen Getränk – wie einer Eis-Maß im Biergarten (einige Biergärten bietet eisgekühlte Krüge aus dem Tiefkühler an), einem Iced Coffee im Café oder einem Drink auf Eis in einer Bar. Die Münchner Biergärten sind alle recht schattig, denn früher dienten die großen Kastanien zur Kühlung des Bierkellers. Aber es gibt trotzdem ein paar besonders schattige Adressen wie den Hirschgarten mit seinen 8200 Sitzplätzen, den Biergarten am Wiener Platz mit seinen vielen Kastanien oder den weitläufigen Augustiner-Keller an der Hackerbrücke. Zu den schattigen Cafés und Bars für heiße Tage gehören unter anderem das Crönlein, das Gans Woanders und das neue Gartencafé vom Alpinen Museum. Die leckerste Erfrischung gibt es sicherlich in einer der vielen Eisdielen in München!
In Kirchen ist es das ganze Jahre über kühl! Das liegt zum einen an den dicken Mauern und den hohen Decken – die Wärme sammelt sich oben, während es unten angenehm temperiert bleibt. Zum anderen sind die niedrigen Temperaturen auch wichtig, damit die historische Holz-Einrichtung und die Instrumente nicht leiden. Vor allem Orgeln sind sehr empfindlich, wenn es um schwankende Temperaturen und Unterschiede in der Luftfeuchtigkeit geht. Beliebte kühle Kirchen sind die Frauenkirche und die Michaelskirche, aber auch der Alte Peter und die Heilig-Geist-Kirche werden in der Innenstadt gerne besucht. Die Karte der kühlen Orte listet insgesamt fast 80 Kirchen in München, die an heißen Tagen ein guter Zufluchtsort sein können.
Auch in Museen wird es dank Klimaanlage nie zu warm, das dient natürlich vor allem dem Erhalt der Kunstwerke, ist aber an heißen Sommertagen ein schöner Nebeneffekt. Manche Ausstellungsräume befinden sich außerdem im Untergrund, wie die des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst, das komplett unterirdisch im Kunstareal liegt oder der MUCA Kunstbunker direkt neben dem Hauptgebäude des Street-Art-Museums in der Hotterstraße. Weitere Museen, die angenehm kühl temperiert sind: das Lenbachhaus, das Museum Brandhorst, das Haus der Kunst sowie alle Pinakotheken. Im Kellergeschoss vom Alten Hof gibt es eine multimediale Dauerausstellung zur historischen Kaiserburg. Und das Kulturzentrum Einstein mit seinen Räumlichkeiten im ehemaligen Bierkeller bietet ebenfalls verschiedenen Konzerte und Ausstellungen an. Auch die Münchner Bibliotheken wie die Staatsbibliothek oder die Universitätsbibliothek der TU München sind klimatisiert und im Sommer ein guter Ort zum Arbeiten und Lesen.
Auf Friedhöfen ist es ähnlich wie in Parks immer etwas kühler – das liegt an dem vielen Grün und den schattenspendenden Bäumen. Im Gegensatz zu Asphalt heizen sich Wiesen nicht so schnell auf, da sie Feuchtigkeit verdunsten lassen und mehr Sonnenlicht reflektieren. Wer in München auf der Suche nach einem kühleren Ort zum Spazieren ist, der wird zum Beispiel am Alten Südfriedhof oder dem Ostfriedhof fündig. Mit über 161 Hektar ist der Waldfriedhof in Hadern der größte Friedhof der Stadt, hier findet man außerdem viel Schatten und kühlere Bereiche mit Sitzbänken. Auch der Alte Nordfriedhof ist beliebt bei Jogging-Fans und Spazierbegeisterten, weil er sehr zentral in der Maxvorstadt liegt. Wer eher auf der Suche nach Prominenz ist, ist auf dem Friedhof in Bogenhausen genau richtig. In der Innenstadt findet sich zwar kein Friedhof, dafür aber die Wittelsbachergruft in der St. Michael – und auch die Frauenkirche hat eine Bischofsgruft im Untergrund.
Wenn nicht einmal mehr der Fahrtwind beim Radeln abkühlt, dann hilft nur noch eines: runter in die kühlen U-Bahn-Stationen! An heißen Tagen ist es eine wahre Wohltat, ins kalte Untergeschoss der Stadt einzutauchen. Einige Stationen liegen besonders tief, so wie der Odeonsplatz in 36 Metern Tiefe. Die älteren U-Bahnen in München haben zwar keine Klimaanlagen, dafür aber Fenster, die man kippen kann und die den Fahrtwind mitnehmen. In den neueren Zügen sind Lüftungsanlagen verbaut, die auch ohne Türöffnung einen Luftaustausch ermöglichen. Außerdem sind die meisten Trambahnen sowie alle Busse der MVG klimatisiert!
Unter der Erde ist es auch an heißen Tagen schön kühl. Wie wäre es also mit einer Führung in den Untergrund? So kann man zum Beispiel bei der Führung „Unterirdisch und extravagant“ ein mittelalterliches Burggewölbe, eine unterirdische Krypta sowie ein Wasserwerk aus dem 19. Jahrhundert entdecken. Historisch geht es auch bei der Brauereiführung die Spatenbrauerei zu: Im eigenen kleinen Museum im Kellergewölbe kann man besondere Fässer, Flaschen, Maßkrüge und Gerätschaften aus der Geschichte der Brauerei bewundern.
München hat sehr viel Natur: Über 20 Prozent der Stadt bestehen aus Grün- oder Wasserflächen. Der bekannteste Park ist sicherlich der Englische Garten, der mit seinen 375 Hektar als einer der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt gilt. An heißen Tagen ist er rund um den Monopteros, den Chinesischen Turm und den Kleinhesseloher See gut besucht. Wer es etwas ruhiger möchte, sucht sich ein schattiges Plätzchen im Nordteil. Um München herum gibt es außerdem eine Vielzahl von Wäldern, die an heißen Tagen ein guter Ort für schattige Spaziergänge sind – so zum Beispiel der Perlacher Forst, der Forstenrieder Park oder der Grünwalder Forst. In der Innenstadt versprechen kleinere Parks wie der Rosengarten, der Kabinettsgarten oder der Luitpoldpark eine kleine Pause von der Hitze.
Auch im Kino ist es immer schön kühl, vor allem die neuen Adressen sind allesamt mit Klimaanlagen ausgestattet – wie in München der Mathäser Filmpalast, das Cinemaxx oder die Astor Film Lounge im Arri. Aber auch kleinere Independent-Kinos wie die City Kinos am Karlsplatz-Stachus oder das Monopol in Schwabing sind klimatisiert, ebenso wie das Luxus-Kino Astor Film Lounge im Hotel Bayerischer Hof. Auch das Filmfest München findet immer zwischen Ende Juni und Anfang Juli statt, damit ist es Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival. Hier gibt es jedes Jahr für neun Tage jede Menge Prominenz und Premieren – und kühle Kinoräume!
Zu heiß für einen Shopping-Bummel in der Fußgängerzone? Dann lieber ab in die klimatisierten Münchner Einkaufszentren, in die kühleren Passagen und überdachten Arkaden. In der Innenstadt stehen hier zum Beispiel die Fünf Höfe, die Hofstatt sowie das Brienner Quartier zur Auswahl. Aber auch in den Stachus-Passagen im Untergeschoss kann man gut bummeln. Wer auf der Suche nach einem Einkaufszentrum ist, muss eher zum Stadtrand fahren – hier warten in ganz verschiedenen Himmelsrichtungen die Riem Arcaden, die Pasing Arcaden, das PEP Einkaufszentrum Neuperlach sowie das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ). Die Websites der jeweiligen Einkaufszentren informieren über die Auswahl der Shops.
Das Beste kommt zum Schluss: Wer sich auch bei heißen Temperaturen auf frische Luft und kalte Nächte freuen möchte, der muss in die Berge! Selbst rund um Garmisch-Partenkirchen, gerade einmal eine Stunde südlich von München, ist es im Sommer schon deutlich kühler. Je höher man danach kommt, desto kälter wird es – als Faustregel gilt: Pro 100 Höhenmeter ein halbes bis ein ganzes Grad. Wenn gar nichts mehr hilft, geht es rauf auf die Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, auf dem selbst im Sommer gerne mal Schnee liegt. Auch schön bei Hitze, wenn man kein Problem damit hat, etwas nass zu werden sind die Klammen in Bayern! Die bekanntesten sind sicherlich die Partnachklamm, Breitachklamm und die Höllentalklamm.